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Für schnelle Einigung in Gaza

Merz telefoniert mit Netanjahu und Trump - Wadephul reist nach Israel

In zwei Telefonaten ist Bundeskanzler Merz für den Trump-Friedensplan im Nahen Osten eingetreten. Dieser sei „die beste Chance auf Freiheit für die Geiseln und Frieden für Gaza“. Im Telefonat mit Trump kamen auch andere Themen zur Sprache.

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„Bringt sie jetzt nach Hause“ – das steht auf einem Banner während eines Marsches in Paris am 5. Oktober 2025, der die Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln fordert.

Foto: Thomas Samson/AFP via Getty Images

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Lesedauer: 4 Min.

Bundeskanzler Friedrich Merz telefonierte heute einerseits mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und andererseits mit US-Präsident Donald Trump.
Wie Regierungssprecher Stefan Kornelius in Berlin mitteilte, machte sich Merz im Telefonat mit Netanjahu für Trumps Nahost-Friedensplan stark. Rund zwei Jahre nach dem Überfall der Hamas auf Israel sei „dieser Plan die beste Chance auf Freiheit für die Geiseln und Frieden für Gaza“.

Für schnelle Entwaffnung der Hamas

Demnach begrüßte der Kanzler auch die Unterstützung Israels für Trumps Plan und nannte den angekündigten Rückzug der israelischen Streitkräfte in Gaza einen „richtigen Schritt“.
Die Gespräche in Ägypten müssten nun „eine schnelle Einigung über ein Ende der Kampfhandlungen, die umgehende Freilassung der Geiseln, vollen humanitären Zugang und die Entwaffnung der Hamas bringen“. Am Sonntag wurden Verhandlungsführer aus Israel und von der radikalislamischen Hamas zu indirekten Verhandlungen in Ägypten erwartet.
Den Angaben Kornelius‘ zufolge sagte Merz überdies, die Bundesregierung werde sich diplomatisch einbringen und bei der Umsetzung des Plans engagieren. Demnach verwies Merz auch auf die Reise von Bundesaußenminister Johann Wadephul in die Region.

Telefonat mit Trump: Für schnelle Einigung in Gaza

Auch mit Trump habe sich Merz am Sonntag „zu den Entwicklungen in Gaza“ abgestimmt, erklärte Kornelius zudem. Beide seien sich einig gewesen, dass bei den anstehenden Gesprächen in Ägypten eine „schnelle Einigung“ erzielt werden müsse – „nach fast zwei Jahren des Krieges sei die Zeit für Frieden gekommen“.
Der Kanzler betonte, „alle Geiseln müssten freikommen, die Kämpfe müssten enden, Hamas müsse die Waffen niederlegen“.
Fast zwei Jahre nach ihrem brutalen Großangriff auf Israel hatte die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas am Freitag Trumps 20-Punkte-Plan für ein Ende des Gaza-Kriegs teilweise zugestimmt und dabei insbesondere eine Freilassung der israelischen Geiseln zugesagt. Trump rief daraufhin Israel auf, die Angriffe auf Ziele im Gazastreifen „sofort“ einzustellen.
Laut Kornelius sprachen Trump und Merz zudem über die Lage in der Ukraine. Demnach berichtete der Kanzler dem US-Präsidenten über die „Initiative, eingefrorene russische Vermögenswerte zur Unterstützung der ukrainischen Streitkräfte zu nutzen“.
Ein Vorschlag der EU-Kommission sieht vor, dass rund 140 Milliarden Euro dieses Geldes dazu dienen soll, sogenannte Reparationsanleihen für die Ukraine zu ermöglichen. Kiew müsste das Geld nur zurückzahlen, wenn es zuvor Reparationszahlungen von Russland erhielte. Die rechtlichen Fragen sind noch nicht v vollständig geklärt.

Wadephul zu Gesprächen vor Ort

Am Montag reist Bundesaußenminister Johann Wadephul zu Gesprächen über den Friedensplan für den Gazastreifen nach Israel. Wadephul verlängert seine Reise in die Region und fliegt von Kuwait aus nach Israel, wie es am Sonntag aus dem Auswärtigen Amt hieß. In Tel Aviv wird er mit seinem israelischen Kollegen Gideon Saar sprechen. Erste Station von Wadephuls Nahost-Reise war am Sonntag Katar.
Der israelische Außenminister Saar sagte der „Bild“, „Ich hoffe, dass wir nah dran sind“. Und weiter: „Wir sind entschlossen, so schnell wie möglich ein Abkommen zu erreichen, um unsere Geiseln wieder nach Hause zu bringen. Das würde natürlich auch einen Waffenstillstand bedeuten.“
Zugleich warnte der Außenminister vor Naivität im Umgang mit der Hamas. „Wenn man es mit der Hamas zu tun hat, können Dinge, die einfach aussehen, sehr kompliziert sein“, sagte er zu „Bild“. „Nein, ich vertraue der Hamas nicht.“
Er vertraue aber auf Trump, der die Hamas wiederholt unter Druck gesetzt hatte. „Ich glaube nicht, dass Präsident Trump dafür viel Geduld haben wird“, sagte Saar. „Er hat sich sehr klar ausgedrückt, und ich muss dem nichts hinzufügen.“
Trump hatte in einem Austausch von Nachrichten mit dem Sender CNN am Sonntag die Hamas erneut gewarnt. Falls sich die Hamas weigere, die Macht im Gazastreifen abzugeben, würde das ihre „vollständige Vernichtung“ bedeuten, betonte Trump. (afp/red)

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