Merz will „Aufbruch und Erneuerung“ der CDU und sichert Merkel faire und loyale Zusammenarbeit zu

Ziemlich beste Freunde werden sie vermutlich nicht mehr. Schließlich hat Angela Merkel vor Jahren Friedrich Merz den Vorsitz der Unionsfraktion im Bundestag abgejagt. Aber Merz macht für den Fall seiner Wahl zum CDU-Vorsitzenden eine Zusage.
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Friedrich Merz und Angela Merkel. 2. Dezember 2003.Foto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times10. November 2018

Für den Fall seiner Wahl zum CDU-Vorsitzenden hat der ehemalige Unionsfraktionschef Friedrich Merz Kanzlerin Angela Merkel seine volle Unterstützung zugesichert.

„Die Zusammenarbeit zwischen Angela Merkel und mir wäre anständig, fair und loyal“, sagte er der „Rheinischen Post“ (Samstag). Dies wäre für ihn „vollkommen selbstverständlich“, betonte er. „Es ginge in diesem Fall doch einzig darum, unsere gemeinsame staatspolitische Verantwortung wahrzunehmen.“

Nach einem „Spiegel“-Bericht hat Merz Merkel auch persönlich in einem Telefonat zugesagt, dass er sich um eine gute Zusammenarbeit bemühen würde. Der 62-Jährige hatte 2002 den Fraktionsvorsitz an Merkel verloren und sich 2009 aus der Politik zurückgezogen. Seitdem war er in der Wirtschaft tätig gewesen.

Merz konkurriert vor allem mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer um den Parteivorsitz, nachdem Merkel erklärt hatte, nicht wieder für diesen Posten zu kandidieren.

Spahn wurde am Freitagabend von seinem Heimatverband, die CDU im münsterländischen Borken, einstimmig nominiert. Das teilte Kreisgeschäftsführer Markus Jasper mit.

Der 38-Jährige ist Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes Borken. „In den nächsten Wochen wird die CDU zeigen, warum sie zurecht die einzig verbliebene Volkspartei in Deutschland ist“, erklärte er nach der Sitzung. Alle Mitglieder könnten sich ein Bild der Kandidaten, ihrer Unterschiede und Gemeinsamkeiten machen. „Wir werden über die Zukunft unserer Partei und unseres Landes so intensiv diskutieren wie lange nicht.“

Die drei aussichtsreichsten Kandidaten für den CDU-Vorsitz präsentieren sich in den nächsten Wochen auf Regionalkonferenzen der Parteibasis. Gewählt wird beim CDU-Bundesparteitag in Hamburg am 7. Dezember.

Kramp-Karrenbauer sieht den CDU-Vorsitz nicht automatisch mit der nächsten Kanzlerkandidatur der Union verknüpft. „Wenn man für den CDU-Vorsitz kandidiert, muss man immer auch die Möglichkeit einer Kanzlerkandidatur mitdenken. Aber zuerst einmal steht der Parteivorsitz für sich alleine“, sagte die Bewerberin für den CDU-Vorsitz den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Zugleich betonte sie, eine CDU-Vorsitzende werde „immer ein gewichtiges Wort bei der Frage der Kanzlerkandidatur mitreden“.

Merz sprach sich in der „Rheinischen Post“ dafür aus, die Amtszeit des Kanzlers oder der Kanzlerin zu begrenzen: „Ich bin der Auffassung, dass man grundsätzlich nicht länger als zwei Amtszeiten machen sollte, denn die Aufgaben und die Verantwortung kosten enorm viel Kraft und Energie. Mein Hauptargument ist aber, dass der Wechsel der Demokratie guttut.“ Merkel ist nun schon in der vierten Wahlperiode Kanzlerin.

Merz verlangte „Aufbruch und Erneuerung“ für die Partei. „Die CDU muss wieder eine starke Volkspartei werden, verankert in der gesellschaftlichen Mitte unseres Landes. Ich will keine neue CDU, sondern eine erneuerte Partei mit klarerem Profil.“ Damit müsse man jetzt beginnen. „Dann wird die CDU auch wieder bessere Wahlergebnisse erzielen.“ (dpa)



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