Milliardenschwere Ausgaben sollen Deutschland fit für digitalen Wandel machen

Mit milliardenschweren Ausgaben will die Bundesregierung Deutschland zu einem weltweit "führenden Standort" für Künstliche Intelligenz machen.
Künstliche Intelligenz (KI) ist nicht gleich künstliche Intelligenz.
Künstliche Intelligenz (KI) ist nicht gleich künstliche Intelligenz.Foto: iStock
Epoch Times14. November 2018

Mit milliardenschweren Investitionen will die Bundesregierung Deutschland zu einem weltweit „führenden Standort“ für Künstliche Intelligenz (KI) machen.

Dafür sollen bis 2025 rund drei Milliarden Euro zusätzlich ausgegeben werden, kündigte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) am Mittwoch zum Auftakt einer Klausur des Bundeskabinetts in Potsdam zum Thema Digitalisierung an. Diese Ausgaben sollten private Investitionen in noch einmal der gleichen Höhe mobilisieren.

Das Geld soll sowohl in die Forschung als auch in die Anwendung Künstlicher Intelligenz fließen, fügte Altmaier hinzu. Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) sprach von hundert neuen KI-Professuren, die in Deutschland geschaffen werden sollten. „Wir wollen auf der einen Seite kluge Köpfe nach Deutschland locken“, sagte die Ministerin. Zudem sollten die Voraussetzungen geschaffen werden, damit diese Forschung und Lehre national und international gut vernetzt werden könne. Als wichtigen Partner nannte Karliczek Frankreich.

Die Initiative zur Digitalisierung und zur Künstlichen Intelligenz sei erforderlich, da sich die Entwicklung in diesen Bereichen auf alle Wirtschaftsbereiche von Produktion über Dienstleistungen und Handel bis hin zu Logistik und Maschinenbau auswirken werde, sagte Altmaier. Deutschland habe in dem Prozess gute Voraussetzungen, weil sich die deutsche Wirtschaft auf eine kräftige industrielle Basis stütze. „Und wir wollen, dass diese starke industrielle Basis auch bei der Digitalisierung vorne mit dabei ist.“

Der Wirtschaftsminister stellte in Aussicht, dass durch die Digitalisierung ein zusätzliches volkswirtschaftliches Wachstum von rund 1,3 Prozent erzielt werden könne. „Das ist mehr als bei allen großen Basisinnovationen seit Erfindung der Dampfmaschine“, hob Altmaier hervor und sprach von „Millionen“ von Arbeitsplätzen die so gesichert und zusätzlich geschaffen werden könnten.

Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) bezifferte den Verlust von herkömmlichen Arbeitsplätzen durch Automatisierung und den Einsatz Künstlicher Intelligenz bis 2025 auf etwa 1,6 Millionen. „Aber gleichzeitig entstehen etwa 2,3 Millionen neue Arbeitsplätze in Deutschland“, sagte Heil. „Also, wir erleben einen ziemlichen Wandel.“ Deshalb müssten jetzt die Weichen für die Qualifizierung und Weiterbildung gestellt werden, um sich auf diese Veränderungen vorzubereiten.

Für ihre zweitägige Kabinettsklausur waren Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihre Minister beim Hasso-Plattner-Institut für Digital Engineering in Potsdam zu Gast, zu den Beratungen waren auch Experten von außerhalb der Regierung eingeladen. Auf dem Programm standen unter anderem die Themen digitale Verwaltung, der Umgang mit persönlichen Daten, die Bedrohung von Bürgern, Staat und Unternehmen im Cyberraum und der Ausbau des schnellen Internets. Die KI-Strategie will das Kabinett am Donnerstag zum Abschluss verabschieden. (afp)



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