Logo Epoch Times
Mit Besuch in Guernica

Mit militärischen Ehren empfangen: Steinmeier zu Staatsbesuch in Spanien

Bundespräsident Steinmeier hat einen dreitägigen Staatsbesuch in Spanien begonnen – und Ministerpräsident Pedro Sánchez treffen. Er wird auch die 1937 im Spanischen Bürgerkrieg durch deutsche Bomber zerstörte Kleinstadt Guernica besuchen.

top-article-image

Spaniens König Felipe VI. (2.r) und Königin Letizia, Deutschlands Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und seine Frau Elke Budenbender nehmen am ersten Tag ihres Staatsbesuchs in Spanien am 26. November 2025 in Madrid an einer Begrüßungszeremonie mit militärischen Ehren teil.

Foto: Oscar DEL POZO / AFP via Getty Images

author-image
Artikel teilen

Lesedauer: 4 Min.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat einen dreitägigen Staatsbesuch in Spanien begonnen, bei dem er auch die 1937 im Spanischen Bürgerkrieg durch deutsche Flieger zerstörte Kleinstadt Guernica besuchen wird. Steinmeier und seine Ehefrau Elke Büdenbender wurden im Königspalast in Madrid mit militärischen Ehren von König Felipe VI. und Königin Letizia von Spanien empfangen.
In einem schwarzen Rolls-Royce Phantom des spanischen Königshauses wurden Steinmeier und Büdenbender vorgefahren und dann vom Königspaar begrüßt. Als die Königliche Garde die Nationalhymnen beider Länder spielte, feuerten Kanonen Salutschüsse ab.

Der goldene Schlüssel von Madrid

Im Anschluss wurde Steinmeier im alten Rathaus von Madrid von Bürgermeister José Luis Martínez-Almeida empfangen und bekam den goldenen Schlüssel der Stadt Madrid überreicht.
Der Bundespräsident bezeichnete seinen Staatsbesuch dabei als „großartige Gelegenheit, die außergewöhnlich engen und intensiven Beziehungen“ zwischen Deutschland und Spanien zu unterstreichen.
„Wir leben nicht in normalen Zeiten, es sind herausfordernde Zeiten“, sagte Steinmeier. Er verwies dabei auf die „Vielzahl der Krisen“ in aller Welt, die auch in Deutschland und Spanien zu spüren seien. „Europa braucht überzeugte Europäer, und ich bin froh, dass Spanien und Deutschland dazugehören“, sagte Steinmeier.
Auf dem Programm stand eine Rede des Bundespräsidenten bei einer gemeinsamen Sitzung von Abgeordnetenhaus und Senat in Madrid.
Steinmeier will heute das Museum Reina Sofía besuchen, in dem das berühmte Gemälde „Guernica“ von Pablo Picasso hängt. Es ist der erste Staatsbesuch eines deutschen Bundespräsidenten in Spanien seit dem Jahr 2002.

Deutsch-spanisches Wirtschaftsforum

Morgen wird Steinmeier an einem deutsch-spanischen Wirtschaftsforum teilnehmen und Wirtschaftsvertreter beider Länder treffen. Der Bundespräsident trifft dann den spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez.
Bei dem Gespräch soll es um die bilateralen Beziehungen, aber auch um internationale Themen wie die Unterstützung der Ukraine inmitten der schwierigen Verhandlungen für ein Ende des russischen Angriffskrieges gehen.
Steinmeier besucht auch das legendäre Fußballstadion Bernabéu von Real Madrid. Dort wird er dem früheren Fußballnationalspieler und Real-Madrid-Star Toni Kroos das Bundesverdienstkreuz verleihen.

Besuch in Guernica

Am 28. November wird Steinmeier als erstes deutsches Staatsoberhaupt die baskische Stadt Guernica besuchen, die am 26. April 1937 bei einem Luftangriff durch den deutschen Luftwaffenverband „Legion Condor“ fast vollständig zerstört wurde. Hitler hatte im Spanischen Bürgerkrieg (1936 bis 1939) den Putsch-General und späteren Diktator Francisco Franco im Kampf gegen die Linksregierung der Spanischen Republik unterstützt.
Der Angriff auf Guernica (baskisch: Gernika) sorgte international für Entsetzen und wurde zum Symbol für eine grausame und gegen die Zivilbevölkerung gerichtete Kriegsführung. Picasso hielt das Grauen in seinem berühmten Werk „Guernica“ fest.
Erst zum 60. Jahrestag der Bombardierung Guernicas bekannte sich 1997 der damalige Bundespräsident Roman Herzog zu einer „schuldhaften Verstrickung deutscher Flieger“ und bat die Bewohner von Guernica um „Versöhnung“. Steinmeier ist nun der erste Bundespräsident, der in die unweit von Bilbao gelegene Stadt reisen wird.
Steinmeiers Spanien-Reise erfolgt kurz nach dem 50. Jahrestag des Todes des spanischen Diktators Franco. Der Tod des Diktators am 20. November 1975 war der Beginn des Übergangs Spaniens zu einer Demokratie. Steinmeiers Besuch folgt zudem wenige Monate auf den von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) in Madrid. Merz hatte den spanischen Regierungschef Sánchez Mitte September getroffen. (afp/red)

Kommentare

Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.