„Multikulti tralala, hurra, die ganze Welt ist da“: Schülerin wird von Poetry-Slam ausgeschlossen

Bei einem Poetry-Slam im pfälzischen Speyer unter dem Motto "Zivilcourage" hatte eine Jungpolitikerin für Aufsehen gesorgt. Ihre Texte hatten nicht in den gewünschten Rahmen gepasst. Am Ende wurde sie von der Preisverleihung ausgeschlossen.
Titelbild
Jugendstadtrats-Mitglied Ida-Marie Müller (14) beim Poetry-Slam in Speyer.Foto: screenshot/youtube
Epoch Times5. Oktober 2018

Vergangene Woche versetzte die Tochter von AfD-Bundestagsabgeordneter Nicole Höchst die Veranstalter eines Poetry-Slams in Speyer in Aufruhr. Ihr Text passte den Organisatoren nicht so recht ins Konzept, mehr noch, die Stadtverwaltung spricht von einer „öffentlichen Provokation durch die AfD“.

Was war passiert? Unter dem Motto „Zivilcourage“ veranstalteten Jugendstadtrat und Initiative „Speyer ohne Rassismus – Speyer mit Courage“ einen Poetry Slam.

Jugendstadtrats-Mitglied Ida-Marie Müller (14) setzte sich in ihrem T-Shirt mit Deutschlandfahne und Textinhalten wie „Multikulti tralala, hurra, die ganze Welt ist da“ und „Seht im Spiegel die Heuchler und liebt euren Nächsten, den Meuchler“ beim Publikum durch und landete in der zweiten Runde.

In dieser war die Jungpolitikerin dann noch weniger politisch korrekt und eröffnete ihren zweiten Text mit den Worten „Der Neger ist kein Neger mehr, Zigeuner kann man auch nicht sagen. Rassistisch ist das beides sehr, so hört man’s an allen Tagen. Wer es trotzdem wagt, wird ausgebuht“.

Wie die „Rheinpfalz“ berichtet, reagierten die Veranstalter darauf mit einem kurzzeitigen Abschalten der Lautsprecher. Müller fuhr jedoch in unverändertem Ton und ohne vom Blatt abzulesen fort: „Aus fernen Ländern kam der Mann an Menschenhändler ran, mit Handy und ohne Pass in unserem gelobten deutschen Land. Weil er kein Fräulein haben kann, hilft er schnell nach mit einem Messer.“

Den Abschluss ihres Beitrags bildete die Passage: „Und die Moral von der Geschicht’: Steckt das Messer dir im Bauch, wie’s im Orient der Brauch, kannst du lauthals nur noch schrei’n, mit Rückenwind von Linksparteien: ,Nazis raus!’“

Daraufhin wurde Müller laut dem pfälzischen Blatt von der Preisverleihung ausgeschlossen. Auch der laute Protest einiger Zuschauer konnte daran nichts ändern.

Ihre Mitstreiterin Yvonne Wittmann schloß die Veranstaltung mit einem Slam unter dem Motto „No Hatespeech/Vollidiot“ über Hetze im Internet und im wirklichen Leben ab und erhielt dafür den ersten Platz.

In einer Stellungnahme gegenüber der „Rheinpfalz“ sagte Bürgermeisterin Monika Kabs (CDU) im Anschluss, der Poetry Slam sei als Plattform für eine öffentliche AfD-Provokation genutzt worden. Als zuständige Dezernentin für den Jugendstadtrat stehe sie hinter der Entscheidung des Organisationsteams.

Die städtische Pressesprecherin Barbara Fresenius unterstütze diese Aussagen noch einmal, indem sie gegenüber Rheinpfalz betonte, dass Sätze, wie in Ida-Marie Müllers Beiträgen, nicht unter dem Wettbewerbsthema „Zivilcourage“ zu verbuchen seien, sondern eher dem Kapitel „Geistige Brandstifter schüren Ängste“ zuzuordnen seien.

Die Interkulturelle Woche hingegen wolle „klares Bekenntnis für Speyer als weltoffene, vielfältige und friedliche Stadt sein“. Das Abschalten der Lautsprecheranlage sei ein konsequenter Schritt gewesen, um diskriminierenden und fremdenfeindlichen Äußerungen nicht länger ein öffentliches Forum in der Postgalerie zu bieten.

Nach Ansicht des AfD-Kreisverbandsvorsitzenden Benjamin Haupt habe es „einigen Ideologen nicht gepasst“, was vorgetragen wurde.

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(mcd)



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