Muslime in Deutschland rufen Zentralrat der Juden zu Dialog auf

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Gläubige Muslime beim Gebet in einer MoscheeFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times23. November 2015

Nachdem der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, eine Begrenzung der Flüchtlingsaufnahme gefordert und sie auch mit Antisemitismus unter Arabern begründet hatte, laden Muslime in Deutschland ihn zum Dialog ein. „In Teilen gebe ich Herrn Schuster recht, insbesondere, dass nicht der Glaube Vorurteile produziere, sondern das politische Umfeld in dem man lebt“, sagte der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Aiman Mazyek, dem „Kölner StadtAnzeiger“ (Dienstag). „Ich vermisse aber einen Lösungsansatz, und der kann nur im Dialog liegen“, so Mazyek.

Er lade Schuster deshalb ein, auf einer geplanten Flüchtlingskonferenz mit Multiplikatoren und Entscheidern aus muslimischen Gemeinden in Deutschland zu sprechen. „Der ungelöste Nahostkonflikt und die Kriege dort sind Stachel im Fleisch, sie dürfen aber uns nicht hierzulande auseinanderdividieren, denn sonst hätte der Terror gesiegt“, erklärte der Zentralratsvorsitzende der Muslime. „Judentum und Islam sind strikt antirassistisch und das sollen wir Muslime und Juden hier praktisch vorleben.“ Der Grünen-Politiker Volker Beck, der kürzlich mit der höchsten Auszeichnung des Zentralrats der Juden in Deutschland, dem Leo-Baeck-Preis, geehrt wurde, zeigte zwar Verständnis für die Bedenken gegenüber importiertem Antisemitismus – lehnt aber Obergrenzen für Asylsuchende ab. „Die Ängste in den Jüdischen Gemeinden, dass syrische Flüchtlinge ein anerzogenes Feindbild von Israel und den Juden mitbringen könnten, sind nicht vollkommen unbegründet“, sagte Beck dem „Kölner StadtAnzeiger“. Allerdings seien die syrischen Flüchtlinge selbst Opfer eines Systems, das diesen Hass auf Juden und Israel geschürt habe. „Wir sollten deshalb die Situation als Chance zum Neuanfang und Perspektivwechsel nutzen“, sagte Beck dem Blatt. „Wir müssen den Menschen, die aus Diktaturen fliehen, unsere demokratischen Werte vorleben und vermitteln.“ Vor dieser Integrationsaufgabe seien alle Religionsgemeinschaften sowie Nichtreligiöse gleichermaßen gefordert, sagte der Grüne. „Wer hier dazu gehören will, der muss Nein sagen zu Antisemitismus, Rassismus und Homophobie, egal ob er aus Dresden oder Damaskus kommt“, forderte Beck.

(dts Nachrichtenagentur)



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