Nach den Sommerferien: Karliczek für Maskenpflicht an Schulen

Sechs Bundesländer planen die Maskenpflicht in Schulgebäuden. Nun sprach sich Bundesbildungsministerin Karliczek ebenfalls für die Maskenpflicht aus.
Titelbild
Schülerinnen und Schüler am Institut Lopez de Mendoza in Burgos nach der Wiedereröffnung der Schulen in der Gemeinde Castilla y Leon am 18. Juni 2020 (Symbolbild).Foto: CESAR MANSO/AFP über Getty Images
Epoch Times2. August 2020

Kurz vor dem Ende der Sommerferien in sechs Bundesländern hat sich Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU) für eine Maskenpflicht in den Schulgebäuden ausgesprochen. Es sei zwar „nachvollziehbar, wenn Länder auf Abstandsregeln in den Schulen verzichten wollen, weil die räumlichen Bedingungen ansonsten nur eingeschränkt Präsenzunterricht zulassen würden“, sagte Karliczek der „Welt am Sonntag“.

Dennoch werde der Präsenzunterricht nur dann funktionieren können, wenn weitere Regelungen zur Hygiene, zum Tragen von Schutzmasken sowie zum Abstandhalten auf dem Schulhof und auf den Fluren strikt eingehalten würden.

Berlin, Bayern und Baden-Württemberg haben eine solche Maskenpflicht bereits eingeführt. Die Bildungsminister der Länder zeigten sich optimistisch, dass der vereinbarte Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen gelingen kann.

„Tourismus, Restaurants und sogar Fitnessstudios sind längst wieder geöffnet, ohne große Probleme“, sagte die mecklenburg-vorpommerische Bildungsministerin Bettina Martin (SPD) der Zeitung. Es sei“ höchste Zeit, die Belange der Kinder nach vorne zu rücken“.

Hamburg dringt auf Normalität

Auch Hamburgs Bildungssenator Ties Rabe (SPD) drang auf Normalität. „Die Monate vor den Sommerferien waren noch zu verkraften, weitere Unterrichtsausfallzeiten sind es nicht“, sagte Rabe der „WamS“. Wenn die Schulen erneut geschlossen würden, rechne er fest damit,

dass die Schülerinnen und Schüler erhebliche Bildungsprobleme bekommen“, warnte er.

„Der Präsenzunterricht ist und bleibt für unsere Schülerinnen und Schüler die beste Form des Lernens – und für unsere Lehrerinnen und Lehrer der beste Arbeitsplatz“, sagte die nordrhein-westfälische Bildungsministerin Yvonne Gebauer (FDP) der „WamS“.

Auch Schleswig-Holstein will so weit es geht am normalen Schulalltag festhalten. Präsenzunterricht habe Priorität, und wenn das Pandemiegeschehen Schulschließungen wieder notwendig machen sollte, „dann regional und zeitlich begrenzt und nicht flächendeckend wie im vergangenen Schuljahr“, sagte Bildungsministerin Karin Prien (CDU).

Epidemiologe: Normaler Präsenzunterricht möglich

Der Epidemiologe Timo Ulrichs hielt am 22. Juli für möglich, dass Schulen wieder den normalen Präsenzunterricht fortführen. „Wenn die epidemiologische Lage weiterhin so stabil bleibt, dann sind alle Voraussetzungen für die Wiederaufnahme des Regelbetriebs in Schulen geschaffen“, sagte er dem Nachrichtenportal Watson. „Und das ist auch aus Sicht der Schülerinnen und Schüler sehr notwendig.“

Wer allerdings glaubt, dass Regelbetrieb nun bedeutet, alles werde wieder genauso wie vor Corona-Zeiten, täuscht sich: Laut Ulrichs werden „zwar alle Klassen wieder vor Ort unterrichtet werden, jedoch unter strengen Hygiene- und Abstandsregeln“.

Und diese Regeln gelten nicht nur für den Unterricht selbst, sondern betreffen auch die Pausenzeiten, das Verhalten auf den Gängen beim Wechseln der Klassenräume sowie Schulwege. „Dazu muss jede Schule ein Konzept entwickeln, damit dies auch gut durchgeführt werden kann“, sagte der Epidemiologe.

Vorsicht geboten wird allerdings bei bestimmten Fächern sein: „Sportunterricht sollte besser so weit wie möglich im Freien stattfinden“, so Ulrichs. Außerdem: „Gemeinsames Singen sollte auch unterbleiben.“ Alle anderen Fächer könnten unter Beachtung der Hygienebestimmungen unterrichtet werden. (afp/dts/ks)



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