Nach Missbrauchsgutachten: Kirchenrichter Wolf gibt seine Ämter ab

Er war höchster Kirchenrichter: Lorenz Wolf gibt sein Amt nun auf. Im Missbrauchsgutachten wird ihm Fehlverhalten beim Aufarbeiten von Fällen sexuellen Missbrauchs in der Erzdiözese vorgeworfen.
«Ich hoffe, (...) jeglichen weiteren Schaden von den Betroffenen des Missbrauchs und der Kirche zu vermeiden, (...)»: Lorenz Wolf.
"Ich hoffe, (...) jeglichen weiteren Schaden von den Betroffenen des Missbrauchs und der Kirche zu vermeiden, (...)": Lorenz Wolf.Foto: Annette Riedl/dpa/Archiv
Epoch Times28. März 2022

Der Kirchenrichter Lorenz Wolf gibt nach dem Münchner Missbrauchsgutachten seine Ämter auf. Er habe um seine Entpflichtung als Offizial und Leiter des Katholischen Büros Bayern gebeten, teilte das Erzbistum München und Freising.

Erzbischof Reinhard Marx habe Wolfs Rücktritt als höchster Kirchenrichter (Offizial) im Bistum angenommen und wolle die übrigen bayerischen Bischöfe bitten, seiner Entpflichtung als Leiter des Katholischen Büros zuzustimmen.

„Ich hoffe, damit dem Anliegen, jeglichen weiteren Schaden von den Betroffenen des Missbrauchs und der Kirche zu vermeiden, im Rahmen meiner Möglichkeiten gedient zu haben“, heißt es in einer Stellungnahme Wolfs, die das Bistum auf seiner Homepage veröffentlichte. Kardinal Marx dankte Wolf laut Mitteilung für „diese weitgehende und respektable Entscheidung, durch die Sie persönlich Verantwortung übernehmen in Bezug auf den Umgang mit Fällen sexuellen Missbrauchs im Bereich der Erzdiözese“.

Die Gutachter der Kanzlei Westpfahl Spilker Wastl (WSW) halten Wolf in ihrem im Januar veröffentlichten Gutachten Fehlverhalten als Kirchenjurist beim Aufarbeiten von Fällen sexuellen Missbrauchs in der Erzdiözese vor. Konkret sprechen sie von zwölf Fällen mit „Anlass zur Kritik“. Er habe zudem zu sehr zugunsten der Priester und Täter gehandelt sowie zu wenig im Sinne der Opfer und teils zu skeptisch ihnen gegenüber. (dpa/mf)



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