Nach Sanitäter-Angriff: Gelsenkirchener OB fordert null Toleranz – Sanitäter sprach „ehrverletzend“ über die Patientin

Zwei Rettungsassistenten wurden in der Nacht auf Sonntag bei einem Einsatz in Gelsenkirchen von drei Männern angegriffen. Nun fordert OB Baranowski eine empfindliche Bestrafung der Täter. Diese wollen gehört haben, wie sich die Sanitäter "ehrverletzend" über die Patientin geäußert haben.
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Rettungswagen im Einsatz: In Gelsenkirchen kam es zu einem Angriff auf Rettungskräfte.Foto: Marcel Kusch/Symbol/dpa
Von 19. September 2016

Gelsenkirchener Notfallhelfer hatten am frühen Sonntagmorgen die Erstversorgung einer Patientin in Bismark beendet und waren zum Krankenwagen zurückgekehrt. Da stürzten drei Männer unerwartet aus dem Haus und griffen die Ersthelfer an.

„Die Männer schubsten und schlugen die flüchtenden Rettungsdienstkräfte, einer der beiden ging daraufhin zu Boden, wo weiter auf ihn eingetreten wurde“, heißt es in der Mitteilung der Feuerwehr. Oberbürgermeister Frank Baranowski verurteilte darauf in einer ersten Stellungnahme die Handlung scharf und sprach von einer verabscheuungswürdigen Tat, berichtet die „WAZ“. Der Grund des Angriffs soll, so die Polizei, eine „ehrverletzende Äußerung“ eines der Helfer gewesen sein.

Zwei der Ersthelfer wurden verletzt

Nach dem Angriff gelang es den Rettungskräften in eine nahe Tankstelle zu flüchten und Hilfe anzufordern. Als schließlich die Polizei eintraf, konnten die Männer zum Einsatzfahrzeug zurückkehren. Zwei der Ersthelfer wurden bei dem Angriff leicht verletzt und mussten ambulant behandelt werden.

Einen der drei Angreifer konnte die Polizei noch vor Ort ermitteln. Es soll sich um einen 25-jährigen Gelsenkirchener handeln – möglicherweise einen Familienangehörigen der Patientin. Er wurde vernommen, aber nicht festgenommen. Ihn erwartet eine Anzeige wegen Körperverletzung.

Beide Ersthelfer beendeten danach ihren Dienst. Die Patientin soll schließlich von Familienangehörigen in ein Krankenhaus gebracht worden sein.

OB Baranowski: Null Toleranz für Straftäter

„Bei uns in der Wache wird darüber zurzeit sehr intensiv diskutiert“, so einer der Feuerwehrbeamten. Immer wieder seien die Mitarbeiter zuletzt in schwierige Situationen geraten, aber das Geschehen in der Nacht sprenge deutlich den bisherigen Rahmen: „Zurzeit versuche ich da einfach die Wogen zu glätten und zu beruhigen.“ NRW-Einsatzkräfte von Rettungswagen und Feuerwehr klagen immer wieder über Übergriffe und Beleidigungen, so die „WAZ“.

„Ein Angriff auf Rettungssanitäter, die sich noch dazu gerade im Patienteneinsatz befanden, ist ganz besonders verwerflich, weil hier Menschen angegriffen worden sind, die von Berufs wegen anderen helfen“, sagte OB Baranowski in einer ersten Reaktion.

Er erwarte ein unverzügliches Handeln der Strafverfolgungsbehörden und Staatsanwaltschaft. Das Gericht solle alles daran setzen, die Täter empfindlich zu bestrafen. “Derartige Straftäter haben null Toleranz verdient”, so Baranowski.



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