„Erdogans Soldaten“ aus Hamburg bei Deutschlandbesuchen des türkischen Präsidenten im Einsatz
Bei Deutschlandbesuchen des türkischen Präsidenten Erdogan gibt sich sich ein Hamburger Türke als Sicherheitsmann aus. Wer ihn und seine Männer genau engagiert, ist unklar.

Recep Tayyip Erdogan und seine Frau kommen zum G20 am Hamburger Flughafen an. Das Sicherheitsteam von Harmankaya empfängt ihn.
Foto: Morris MacMatzen/Getty Images
Beim Besuch des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan in Köln sperrten angebliche türkische Sicherheitsleute eine Straße mit Polizei-Flatterband ab. Wie sich herausstellte, hatten die Herren in schwarzen Anzügen keinerlei polizeiliche Befugnisse und gehörten auch nicht zum offiziellen Sicherheitspersonal Erdogans. Wie sich später herausstellte, handelte es sich um türkischstämmige Bürger aus Hamburg.
Nach Angaben der „Hamburger Morgenpost“ nennt sich die 50 Mann starke „Sicherheitstruppe“ um Erdogan „Team Yörükoglu“. Chef der Gruppe ist Nuri Harmankaya (41), ein Ladenbesitzer eines Handy-Geschäfts an der Luruper Hauptstraße in Hamburg, der bereits vorher polizeilich auffällig wurde.
Laut NDR war das „Team Yörükoglu“ bereits beim G20-Gipfel in Hamburg aktiv und posierte direkt vor der Maschine Erdogans auf dem Rollfeld des Flughafens. „Wir waren damals als Fahrer für die Delegation eingesetzt“, bestätigt Harmankaya. Angeblich sei die AKP an ihn herangetreten.
Auf Anfrage der „Mopo“, wie die private Truppe ungehindert Zugang zu sicherheitsrelevanten Bereichen bekommen konnte, konnte weder das Bundeskriminalamt noch das Bundesinnenministerium beantworten. Die BKA-Pressestelle teilte gegenüber der Zeitung mit, dass sie „etwas Zeit braucht“, um die Sache zu klären.
Soldaten Erdogans
Angeblich sei die AKP an Harmankaya und seine Leute herangetreten, ob er in Sicherheitsdingen Unterstützung leisten könne. Zudem würde die Gruppe ehrenamtlich arbeiten. Natürlich habe er zugesagt, man müsse doch helfen, so Harmankaya.
Kölner Polizei ermittelt
Die Kölner Polizei hat Ermittlungen wegen Verdachts auf Amtsanmaßung aufgenommen. Harmankaya bestreitet das, angeblich wurden sie von der Polizei gebeten, dabei zu helfen, die 5000 Menschen zurückzuhalten. Laut Kölner Polizei hingegen hätten die Beamten darauf hingewiesen, dass hoheitliche Aufgaben allein die Polizei erfüllen dürfe und seien auch eingeschritten. (nh)
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