Nahles: Was Schulz ausgehalten hat, verdient größten Respekt

Die neue SPD-Vorsitzende Andrea Nahles hat dem früheren Parteichef und Kanzlerkandidaten Martin Schulz Anerkennung für seine Arbeit gezollt.

Es verdiene „größten Respekt“, mit welcher Haltung er diese Zeit durchgestanden habe, sagte Nahles am Sonntag auf einem Bundesparteitag in Wiesbaden.

Was Schulz in der „Achterbahn“ seiner Amtszeit durchlebt habe, könnten andere nur erahnen. Die Delegierten reagierten darauf mit stehendem Applaus für ihren früheren Vorsitzenden.

Schulz war nach den Koalitionsverhandlungen mit der Union zurückgetreten. Für eine Übergangszeit stand der heutige Bundesfinanzminister Olaf Scholz kommissarisch an der Parteispitze. Nahles setzte sich am Sonntag auf dem Parteitag gegen die Flensburger Oberbürgermeisterin Simone Lange durch. Sie erzielte mit gut 66 Prozent der Stimmen aber nur ein mageres Ergebnis.

Schulz forderte die SPD auf, geschlossen hinter Nahles zu stehen. Die Parteivorsitzende brauche den Rücken frei dafür, „um sich mit dem politischen Gegner auseinandersetzen“. Er bekräftigte, dass er „ohne Zorn und Bitterkeit“ aus dem Amt geschieden sei. Die SPD müsse nun den Blick nach vorn richten. Schulz sicherte Nahles auch persönlich seine Unterstützung zu: „Unsere Zusammenarbeit war super und wird super bleiben.“

Der frühere SPD-Chef warb erneut eindringlich für eine starke Europäische Union. Auch Nahles lobte, dass vor allem Schulz bei den Koalitionsverhandlungen der Union einen „Richtungswechsel aus den Rippen geleiert“ habe. (afp)