Neue Situation: Gasteltern für junge Flüchtlinge gesucht

Gut 60 000 unbegleitete minderjährige Ausländer (UMA) gibt es derzeit in Deutschland.
Titelbild
Mabel Engler und ihr Partner Peter Grunwald mit ihrem Pflegekind aus Afghanistan.Foto: Stefan Puchner/dpa
Epoch Times2. Dezember 2015
Deutsche Kommunen versuchen verstärkt, Gasteltern für minderjährige Flüchtlinge zu finden. „Die Träger der Jugendhilfe suchen nach Familien, landauf, landab“, sagte Dagmar Trautner, Vorsitzende des Bundesverbandes der Pflege- und Adoptivfamilien.

Gut 60 000 unbegleitete minderjährige Ausländer (UMA) gibt es derzeit in Deutschland. Infolge der seit November geltenden Quotenregelung müssen einige Länder nun deutlich mehr Kinder und Jugendliche aufnehmen – Baden-Württemberg etwa fast doppelt so viele wie zuvor. Zuvor waren die Kommunen zuständig, in denen die Minderjährigen angetroffen wurden, also häufig große Städte und grenznahe Kreise.

Allerdings müsse jeder Fall einzeln geprüft werden, betonte Trautner. Nicht für alle Jugendlichen sei der Platz in einer Familie die beste Lösung. Viele seien auf der Flucht sehr selbstständig geworden und fänden sich etwa in Wohngruppen besser zurecht.

„Bis vor einigen Monaten waren Flüchtlinge in Pflegefamilien noch die absolute Ausnahme“, sagte Niels Espenhorst, Referent beim Bundesfachverband Unbegleitete Minderjährige Flüchtlinge. Es gebe ein großes Interesse von potenziellen Gastfamilien – die meisten UMA seien aber bereits 16 oder 17 Jahre alt. Auch müsse Familien bewusst sein, dass kulturelle Differenzen und die Pubertät für Reibereien sorgen könnten.

(dpa)

Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion