Neuer Manipulationsskandal? ARD stellt „Fridays for Future“-Pressesprecherin als 08/15-Schülerin vor

In ihrer Berichterstattung über den „Klimastreik“ in Köln präsentiert die „Tagesschau“ eine 14-Jährige, die sich ihres Einsatzes auf Kosten des eigenen Schulerfolgs rühmt. Was unerwähnt bleibt, ist, dass es sich bei ihr um eine „Fridays for Future“-Pressesprecherin handelt - die sich nebenbei auch als Jungschauspielerin casten lässt.
Von 2. Dezember 2019

Die „Klimaschutz“-Doktrin scheint zunehmend zur Herausforderung für das Leistungsprinzip zu werden, das einst der britische Soziologe Michael Young beschrieb und das über Jahrzehnte hinweg die bürgerlichen Gesellschaften des Westens geprägt hat.

Dem meritokratischen Prinzip zufolge sollten Leistung und Können den wirtschaftlichen Erfolg und gesellschaftlichen Rang bestimmen anstelle von sozialer Herkunft oder religiöser bzw. politisch-weltanschaulicher Gruppenzugehörigkeit. Die Meritokratie grenzt die westliche Gesellschaft damit von früheren Feudalgesellschaften ebenso ab wie von den sozialistischen Staaten des Ostblocks, wo die Zugehörigkeit zur regierenden Einheitspartei Privilegien sicherte, oder von islamischen Staaten, wo die Glaubenstreue häufig höher bewertet wird als formale Ausbildung oder Leistung.

Ideologie wichtiger als Leistung?

In der „Tagesschau“ wurde am Rande einer Demonstration zum „weltweiten Klimastreik“ vom Freitag der Vorwoche (29.11.) in Köln eine 14-Jährige interviewt, die vor den Kameras äußerte, ihre schulischen Leistungen seien infolge ihres Engagements für den „Klimaschutz“ deutlich schlechter geworden. Ein Problem sehe sie eigenen Angaben zufolge darin nicht:

Ich bin deutlich schlechter in der Schule geworden. Von einer Einser- zu einer Vierer-Schülerin. Aber das nehme ich in Kauf, weil ich es für das Richtige mache. Das Klima hat höchste Priorität und sollte über meinen schulischen Leistungen stehen.“

Die Äußerung löste in sozialen Medien heftige Debatten aus. Kritik wurde jedoch nicht nur an dem Umstand laut, dass eine Position dieser Art darauf hinausliefe, dass die innere Verbundenheit zu einer Ideologie eine höhere Wertschätzung verdient habe als individuelle Anstrengung und Leistung – und damit auf eine Abkehr von der Meritokratie.

Beanstandet wurde zudem, dass die Tagesschau den Eindruck erweckt habe, bei der interviewten 14-Jährigen habe es sich um eine willkürlich aus der Menge gegriffene Schülerin gehandelt. Maira Kellers ist im Web auch bei www.castforward.de/members/profile/maira-kellers zu finden – als Jungschauspielerin.

Erinnerungen an Bioladen-Gate des ZDF

Dem war nicht so: Wie Medien, unter anderem die „Bild“, berichteten, handelte es sich bei der Gesprächspartnerin um Maira Kellers. Diese ist offenbar keine x-beliebige Schülerin, die der Tagesschau zufällig vor die Kamera gelaufen ist, sondern wird auf der offiziellen Webseite von „Fridays for Future“ als eine der Pressesprecherinnen mit Kontakt-Telefonnummer angeführt. Die Tagesschau hatte auf diesen Umstand nicht explizit hingewiesen – auch nicht, als sie die Äußerung isoliert und unkommentiert auf ihrer Instagram-Seite wiedergab.

Einige Social-Media-Nutzer sehen darin – insbesondere in Anbetracht der aus ihrer Sicht distanzarmen Berichterstattung über „Fridays for Future“ – einen Akt der Manipulation und rufen zur Einreichung einer Programmbeschwerde auf.

Das ZDF hatte bereits im Oktober im Zuge der Debatte um den Boykottaufruf mehrerer Biomärkte gegen einen Hirsehersteller, der gleichzeitig als Politiker der AfD aktiv ist, eine Bundestagsabgeordnete der Grünen als vermeintlich willkürlich herausgegriffene „Kundin“ eines Bioladens präsentiert.

Als Reaktion auf Kritik in sozialen Medien und einigen konservativen Portalen und Blogs hat der Sender das Video erst entfernt und später mit angepasster Bauchbinde wieder online gestellt.



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