„Nicht jeder fühlt sich als Weltbürger“: Gauck fordert Pause im EU-Vereinigungsprozess

"Auf dem Weg zu einer immer engeren Vereinigung waren wir manchmal so schnell, dass nicht alle Bürger mitkommen konnten und wollten. Das bereitet mir Sorge", sagte Bundespräsident Gauck der "Welt am Sonntag".
Titelbild
Bundespräsident Joachim Gauck am 23. August 2016.Foto: Deniz Calagan/Bongarts/Getty Images
Epoch Times27. November 2016

Bundespräsident Joachim Gauck hat sich für eine Pause beim weiteren Zusammenwachsen der Europäischen Union (EU) ausgesprochen.

„Auf dem Weg zu einer immer engeren Vereinigung waren wir manchmal so schnell, dass nicht alle Bürger mitkommen konnten und wollten. Das bereitet mir Sorge“, sagte Gauck der „Welt am Sonntag“.

Es gehe ihm dabei nicht um Stillstand, sondern um Entschleunigung, sagte der scheidende Präsident weiter. Ein Teil der Bevölkerung komme sich angesichts des rasanten Wandels verloren vor.

Einer der Gründe für das Hadern mit der Globalisierung liege auch darin, dass viele sich in einer zunehmend komplexen Welt nicht richtig beheimatet fühlten, sagte Gauck. „Nicht jeder fühlt sich als Weltbürger“.

Menschen bräuchten eine Heimat, „möchten irgendwo dazugehören“. Deshalb müsste die Politik nicht nur damit werben, dass ein vereintes Europa für Frieden, Freiheit, Sicherheit und Demokratie stehe, sondern, dass Heimat auch „in einem vereinigten Europa“ möglich bleibe. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion