NRW: Mehr Todesopfer durch Schusswaffeneinsatz der Polizei – Messerattacken nehmen zu

Die Zahl der durch Schusswaffengebrauch von Polizisten Getöteten ist in NRW leicht gestiegen. Die Polizeigewerkschaft NRW sieht die vermehrten Angriffe mit Messern auf Polizisten dafür verantwortlich.
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Der Schusswaffeneinsatz stellt für Polizisten das letzte Mittel dar, um ein Verbrechen zu verhindern oder sich selbst zu schützen.Foto: iStock
Epoch Times21. August 2018

In Nordrhein-Westfalen starben 2017 fünf Menschen durch den Schusswaffengebrauch von Polizisten im Einsatz, 17 wurden verletzt. Dies ist ein leichter Anstieg zu den Zahlen der letzten Jahre. Dies geht aus der Antwort des NRW-Innenministeriums auf eine Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) hervor. So gab es 2015 und 2016 jeweils nur drei Todesfälle und sieben Verletzte.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) in NRW sieht die immer häufiger auftretenden Messerattacken auf Polizisten dafür verantwortlich. „Es gibt immer mehr Messerattacken bei Konflikten. Entweder wird mit dem Messer bedroht oder es wird direkt eingesetzt“, sagt Michael Mertens, GdP-Landesvorsitzender. Daher sollen ab dem nächsten Jahr Messerattacken auch gegen Polizisten statistisch separat erfasst werden, kündigte das Innenministerium an.

1.484-mal wurde 2017 durch Polizeibeamte die Schusswaffen eingesetzt, wobei es in den meisten Fällen darum ging, einem schwer verletzten Tier, etwa nach einem Verkehrsunfall, den Gnadenschuss zu geben.

Polizisten werden intensiv im Schusswaffengebrauch geschult und müssen bis zur Pensionierung regelmäßig an Schießtrainings teilnehmen und jährlich unter Beweis stellen, dass sie mit der Schusswaffe umgehen können.

Thieme: Mehr Messerattacken – „Früher war das eher die Ausnahme“

Der „Welt“ gegenüber äußert Uwe Thieme, Leitender Ableitungsleiter beim Landesamt für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten der Polizei (LAFP) in NRW, dass Messerattacken auf Polizisten zugenommen haben: Menschen trügen häufiger ein Messer bei sich. „Früher war das eher die Ausnahme“

Die Daten von Dr. Clemens Lorei, Professor an der Hessischen Hochschule für Polizei und Verwaltung, Fachbereich Polizei, belegen das in Deutschland seit 2015 die Todesfälle durch Schusswaffeneinsatz von Polizisten wieder leicht ansteigen. 2015 waren es demzufolge 10 Todesfälle, 2016 dann 11 und 2017 schließlich 14.

Bremen bei Schusswaffengebrauch vorn

Was den Schusswaffeneinsatz allgemein in den Bundesländern 2017 betrifft, liegt Bremen vor Berlin und Hamburg. Nordrhein-Westfalen findet sich im unteren Drittel an 11. Stelle. Schlusslicht ist das Bundesland mit der geringsten Bevölkerungsdichte Mecklenburg-Vorpommern. (Quelle: statista) (er)



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