NRW-Verfassungsschutz sieht Gefahr in salafistischen Frauennetzwerken

Der Verfassungsschutz in NRW sieht im wachsenden Einfluss weiblicher Salafisten die Gefahr von Parallelgesellschaften. Viele charismatische Führungspersonen der salafistischen Szene säßen in Haft - Frauen füllten die Lücken, sagte Behördenchef Freier. 
Epoch Times26. Dezember 2017

Der nordrhein-westfälische Verfassungsschutz sieht im wachsenden Einfluss weiblicher Salafisten die Gefahr, dass in Deutschland Parallelgesellschaften entstehen. Weil viele charismatische Führungspersonen der salafistischen Szene in Haft säßen, füllten Frauen die Lücken, sagte Burkhard Freier, Leiter des NRW-Verfassungsschutzes, der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Mittwochsausgabe). Der Verfassungsschutz in NRW beobachte „ein sogenanntes Schwesternetzwerk mit 40 Frauen“. Sie seien gut vernetzt und auch von den Männern der Szene mittlerweile akzeptiert.

Die 40 „Schwestern“ hätten ein komplettes salafistisches Programm im Angebot, sagte Freier. Dieses reiche von der Kindererziehung über das Kochen und die Interpretation von Religionsvorschriften bis zur Hetze gegen „Nichtgläubige“. Das Salafistinnen-Netzwerk werbe und missioniere aggressiv im Netz. Weil die Frauen zudem ihre eigenen Kinder indoktrinierten, werde der Salafismus „zu einer Familienangelegenheit“. Dabei entstehe etwas, „was sehr viel schwerer aufzulösen ist, nämlich salafistische Gesellschaftsteile“.

Auch durch das repressive Vorgehen der Sicherheitsbehörden gegen die salafistische Szene – wie das Verbot der Koran-Verteilaktion „Lies!“ – finde nun „immer mehr in Hinterhöfen oder Wohnzimmern statt“, fügte Freier hinzu. Zugleich radikalisiere sich die Szene weiter, immer mehr minderjährige Salafisten würden über Gewalt fantasieren. Zudem nehme wegen der militärischen Niederlage der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) die Zahl der Ausreisen nach Syrien und in den Irak ab, während die Zahl der Rückkehrer zunehme. Unter den Rückkehrern seien zunehmend Frauen.

(afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion