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Öffentlicher Dienst: Verdi fordert monatlich mindestens 200 Euro mehr — Ganztägige Warnstreiks

Im Tarifstreit für den öffentlichen Dienst haben heute bundesweit rund 35.000 Menschen gestreikt. In Dortmund, Bochum, Essen, Wuppertal, Recklinghausen und Duisburg kam der öffentliche Personennahverkehr zum Erliegen.

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Die Welle von Warnstreiks im öffentlichen Dienst hat nach Gewerkschaftsangaben am Dienstag mit bundesweit rund 35.000 Streikenden ihren bisherigen Höhepunkt erreicht.
Allein in Nordrhein-Westfalen beteiligten sich rund 26.000 Beschäftigte an den Protesten, wie die Gewerkschaft Verdi in Berlin weiter mitteilte. Die kommunalen Arbeitgeber kritisierten die Warnstreiks als „Ärgernis und völlig unverhältnismäßig“.
Laut Verdi blieben in zahlreichen Ruhrgebietsstädten Bahnen und Busse in den Depots, aber auch in Kitas, Verwaltungen, Jobcentern und bei der Müllabfuhr traten Beschäftigte in den Ausstand.
Ganztägige Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr meldete die Gewerkschaft unter anderem aus Bochum, Gelsenkirchen, Herne, Essen, Dortmund, Bielefeld und Wuppertal. In Duisburg verkehrten Busse und Bahnen erst ab Dienstagmittag wieder.
Proteste gab es zudem in Kliniken, Sparkassen und Stadtwerken. Auch in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Baden-Württemberg und Bayern rief Verdi Mitarbeiter des öffentlichen Diensts in den befristeten Ausstand.

Die Gewerkschaften fordern monatlich mindestens 200 Euro mehr

Die Tarifverhandlungen für die rund 2,3 Millionen Tarifbeschäftigten des öffentlichen Diensts von Bund und Kommunen sollen am 15. und 16. April in dritter Runde fortgesetzt werden. Die Gewerkschaften fordern ein Gehaltsplus von sechs Prozent, mindestens aber 200 Euro monatlich mehr.
Gleichzeitig sollen die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte um 100 Euro pro Monat erhöht werden. Zudem verlangt Verdi, Auszubildende nach erfolgreichem Abschluss verpflichtend zu übernehmen. In den ersten beiden Verhandlungsrunden hatten die Arbeitgeber kein Angebot vorgelegt.
Verdi-Chef Frank Bsirske warf den Arbeitgebern eine Hinhaltetaktik vor, die in keiner Weise zur Lösung des Tarifkonflikts beitrage. „Die Antwort auf diese Blockadehaltung kommt jetzt aus den Betrieben“, erklärte Bsirske mit Blick auf die massive Ausweitung der Warnstreiks am Dienstag.
Dagegen kritisierte der Präsident der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände, Thomas Böhle, in der „Rheinischen Post“, dass die Warnstreiks vor allem die unbeteiligte Bevölkerung belasteten.
„Diese scheinbar unvermeidlichen Rituale der Gewerkschaften sind darüber hinaus nicht zielführend, da sie die Verhandlungen weder beschleunigen noch in irgendeine Richtung steuern.“ (afp)

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