Öffentlichkeitsfahndung in Berlin: Polizei jagt Mitglieder der Tunnelbande mit Phantombildern – Person identifiziert

Die Polizei Berlin fahndet nach einer berüchtigten Tunnel-Bande, die sich mehrfach Zutritt zu Banktresoren verschaffte. Zwei der Tatverdächtigen sollen nun mit einem Phantombild identifiziert werden. Die Bevölkerung wird um Hilfe gebeten.
Titelbild
Eine Bande in Berlin (Phantombilder von zwei Verdächtigen) grub einen Tunnel (Symbolbild) bis zu einem Banktresor.Foto: Polizei Berlin & istockphoto/Gudella
Von 9. Oktober 2018

+++UPDATE+++Wie die Polizei Berlin am Mittwoch, 24. Oktober, mitteilte, wurde einer der gesuchten Männer inzwischen identifiziert.

Bei ihm handelt es sich um einen 2015 in Thailand verstorbenen 75-jährigen Rentner aus Berlin-Steglitz.“

(Polizei Berlin)

Die inzwischen identifizierte Person ist verstorben. Foto: Polizei Berlin

Ob der Verstorbene tatsächlich etwas mit dem ‚Tunneleinbruch“ im Jahr 2013 zu tun gehabt habe, sei Gegenstand der laufenden Ermittlungen. Die Suche nach dem zweiten Unbekannten, werde fortgesetzt. Die Fahndung mit dem Phantombild laufe seit 2013, hieß es.+++

Die Tunnelbande von Berlin

Im Februar 2012 hatte die Tunnelbande begonnen, einen 45 Meter langen Tunnel von einer Tiefgarage in der Wrangelstraße in Steglitz bis zur Volksbankfiliale in der Schloßstraße zu graben. Den Tunnel sicherten sie mit rund 1.000 Holzwinkeln, die nach derzeitigen Erkenntnissen der Ermittler bei einer Firma in Polen gekauft wurden.

Am Wochenende zwischen Freitagabend, den 11. Januar und Montag, den 14. Januar 2013 sind die Täter in den Tresorraum der Bank eingedrungen und haben dort eine Vielzahl von Kundenschließfächern aufgebrochen und deren Inhalt entwendet.“

(Polizei Berlin)

Bei dem Einbruch wurden unter anderem „zwei sehr markante und hochwertige Schmuckstücke“ entwendet: „eine Halskette mit Diamanten und einen Finger-Ring in Schmetterlingsform, vermutlich mit Saphiren besetzt“.

Nach der Tat legte die Bande Feuer zur Spurenvernichtung und Tatverschleierung. Am Montagmorgen, 14. Januar 2013, gegen 6 Uhr, sah ein Mitarbeiter des Wachschutzes Rauch aus dem Tresorraum entweichen und alarmierte die Feuerwehr. Kurz darauf entdeckten die Einsatzkräfte auch in der nahen Tiefgarage Rauch. Bei den Löscharbeiten entdeckten die Beamten den Zugang zum Tunnel.

Wie hoch der entstandene Schaden ist, ist Gegenstand weiterer Ermittlungen des Fachdezernates beim Landeskriminalamt.“

(Polizei Berlin)

Das LKA Berlin am Tempelhofer Damm 12 bittet die Bevölkerung um Hinweise unter Telefon 030 / 4664 – 944321 oder an jede andere Polizeidienststelle und fragt:

  • Wer kennt die abgebildeten Personen?
  • Wer kann Angaben zu den Identitäten und/oder zu den Aufenthaltsorten der Personen machen?

Nach Angaben eines Zeugen trägt einer der Gesuchten den Namen oder Spitznamen „Willi“. Er soll möglicherweise der Tunnelbauer sein.

Fahndung in Berlin nach „Willi“ dem Tunnelbauer. Foto: Polizei Berlin

Fahndung in Berlin nach Mitglied der Tunnelbande. Foto: Polizei Berlin

Täterbeschreibungen

Nach Zeugenaussagen erstellte die Polizei ein Phantombild eines der Täter:

Alter: 30 – 40 Jahre

Gestalt: ca. 1,90 Meter, stämmig, mit Bauchansatz

Bekleidung: verschmutzte Arbeitshosen, ockerfarbene Arbeitsstiefel (zur Feststellzeit)

Der Parkplatz-Mieter

Zur Vorbereitung des Tunnelbaus zum Tresorraum der Bank mietete einer der Bande einen Tiefgaragenplatz in der Wrangelstrasse. Zur Identifikation legte er eine gefälschte Niederländische Identitätskarte mit einem ihm ähnlichen Lichtbild vor. Die Ermittlungen ergaben, dass das Passfoto aus dem Internet herauskopiert wurde. Der Mann auf dem Bild wurde zwischenzeitlich ermittelt und befragt. Einen Zusammenhang zum Tunneleinbruch gibt es demnach nicht.

Der Winkel-Käufer

Der Käufer der Winkel zur Sicherung der Tunnelverschalung wird wie folgt beschrieben:

Alter: ca. 30 – 35 Jahre

Gestalt: 1,75 – 1,80 Meter, kräftige Statur

Aussehen: schwarze kurze Haare, siehe Phantomzeichnung

Der Kontoeröffner

Am 22. Januar 2014 hatte ein bisher unbekannter Täter im Zusammenhang mit dem Tunnelbau zur Berliner Volksbank dort mit gefälschtem Pass ein Konto eröffnet und ein Schließfach angemietet. Die Polizei geht davon aus, dass der Kontoeröffner eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Mann auf dem Passbild haben muss. Der benutzte Name im Pass, Pavel Hatira, war indes frei erfunden.

Nach der Veröffentlichung der von der Bank gemachten Kopie des Passbildes meldete sich ein Realschullehrer (37) aus Bayern. Freunde hatten ihn darauf aufmerksam gemacht, dass sein Bild in der Zeitung gewesen sei. Er gab an, dass ihm der Ausweis bereits am 7. November 2004 gestohlen worden sei. Ein Tatverdacht gegen den Mann besteht nicht.

Im Zusammenhang mit dem „Tunneleinbruch“ wurden auch Fotos einer Überwachungskamera der Berliner Volksbank-Filiale am Mariendorfer Damm gesichert. Sie zeigten einen Mann, der Geld von einem Konto abhob, das mit gefälschten Papieren eröffnet wurde. Nach derzeitigem Ermittlungsstand handelte es sich in beiden Fällen um dieselbe Person.

 



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