Özdemir: „Wir werden keinen Steuerwahlkampf machen“

Die Grünen streiten über eine stärkere Besteuerung der ganz Reichen. Aus der Sicht eines auf die Verteilung von Vermögen und Einkommen spezialisierten Ökonomen sollte sich die Politik aber erst einmal die nötigen Daten beschaffen. Er rät zu anderen Instrumenten.
Titelbild
Cem Özdemir.Foto: JOHN MACDOUGALL/AFP/Getty Images
Epoch Times11. November 2016

Die Grünen wollen nach Angaben von Parteichef Cem Özdemir im bevorstehenden Bundestagswahlkampf nicht auf Steuerthemen setzen. „Wir werden keinen Steuerwahlkampf machen, sondern uns konzentrieren auf die eigentlichen Gerechtigkeitsbotschaften“, sagte Özdemir heute im Deutschlandfunk.

Vor der Bundestagswahl im Jahr 2013 hatte die Partei Steuererhöhungen gefordert und daraufhin ein schlechtes Ergebnis eingefahren. „Wir haben unsere Lehre gelernt“, sagte Özdemir.

Am Freitagabend soll der Bundesparteitag der Grünen in Münster beginnen. Am Samstag soll über die Besteuerung hoher Vermögen diskutiert werden. Die Grünen-Co-Vorsitzende Simone Peter ging im ZDF-„Morgenmagazin“ davon aus, dass dabei der Dauerstreit über die Vermögensteuer beigelegt wird: „Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir hier zu einer Einigung kommen.“ Das Bedürfnis der Grünen sei groß, zu einer Verständigung zu kommen, – „und dann auch gemeinsam in den Wahlkampf damit zu gehen“.

Özdemir sagte, es herrsche Einigkeit darüber, dass besonders Vermögende einen Beitrag zur Finanzierung des Gemeinwesens leisten sollten. Die Frage sei, wie das am besten zu erreichen sei: ob über eine Vermögens- oder eine Erbschaftssteuer. Er selbst wolle sich noch nicht auf eine Position festlegen und wünsche sich „weniger Streit um Instrumente, mehr Verständigung über die Ziele“.

Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckhardt bekräftigte in den „Ruhr Nachrichten“ (Freitag): „Die Superreichen tragen heute nicht in dem Maße zur Finanzierung des Gemeinwesens bei wie die breite Mittelschicht. Deshalb brauchen wir eine angemessene Besteuerung von sehr hohen Vermögen in Deutschland.“ (dpa)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion