Online-Mitfahrgelegenheiten: Männer mit türkischem Namen „benachteiligt“ – Wissenschaftler fordern Anonymisierung

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Symbolbild.Foto: istock
Epoch Times4. Oktober 2019

Bei der Suche nach Mitfahrgelegenheiten über Onlineplattformen werden einer Studie zufolge junge Männer mit türkischen Namen benachteiligt. Wie die Universität Köln am Freitag mitteilte, ergab das Experiment eine „deutliche Diskriminierungen aufgrund von Ethnie und Geschlecht“.

Für ihre Untersuchung benutzten die Forscher vier fiktive Profile von zwei Männern und zwei Frauen, um männliche Fahrer auf der Suche nach einer Mitfahrgelegenheit auf einer großen Plattform anzuschreiben.

Fahrgemeinschaften werden häufig als kostengünstige Alternativen von Menschen genutzt, die unabhängig vom öffentlichen Nahverkehr auch ohne ein eigenes Auto mittlere oder sogar große Strecken zurücklegen wollen.

Zwei der Nutzernamen eines Manns und einer Frau klangen deutsch, die anderen beiden türkisch. Das Alter der fiktiven Nutzer lag jeweils bei Mitte 20. Insgesamt wurden 925 Kontaktaufnahmen überprüft.

Wissenschaftler wollen „Diskrimierung“ verhindern

Das Ergebnis zeigte, dass Frauen mit deutsch klingenden Namen gegenüber ihren männlichen und besonders gegenüber den türkischen männlichen Nutzern im Vorteil waren.

Rund 71 Prozent der Frauen mit deutschem Namen erhielten eine Zusage, während dies nur auf 44 Prozent der Männer mit türkischem Namen zutraf. Männer mit deutschem Namen und Frauen mit türkischem Namen erhielten mit 60 Prozent gleich viele Zusagen.

Um die Diskriminierung aufgrund der ethnischen Herkunft und des Geschlechts zu vermeiden, schlagen die Wissenschaftler vor, die Anfragen von potenziellen Mitfahrern anonymer zu gestalten. „Ansonsten wird die festgestellte, bestehende Diskriminierung weiter fortgesetzt“, erklärte Studienautorin Sarah Carol. (afp)



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