Onlineanbieter verkaufen Greta-Perücke – Schweizer Klimaaktivisten finden das geschmacklos

Bei Onlinehändlern taucht vermehrt die "Greta-Perücke" auf, die als Kostüm zur Fastnacht angeboten wird. Schweizer Klimaaktivisten finden das nicht gut. Sie sehen darin Geschäftemacherei und ein fehlendes Verständnis für die "Klimakrise".
Titelbild
Onlinehändler bieten Greta-Kostüme an.Foto: Screenshot/Online-Shop Krause & Sohn GmbH
Epoch Times11. Februar 2020

Mehrere Online-Shops bieten passend zur Faschingszeit eine große Auswahl an Kostümen und Accessoires an, darunter ist neuerdings auch die Greta-Perücke. Sie entstand in Anlehnung an die Schwedin Greta Thunberg.

Angeboten werden sie mit der Beschreibung: „Mit dieser Perücke retten Sie das Klima! Natürlich nicht ganz… aber Sie können etwas dazu beitragen. Mit dieser Perücke runden Sie Ihr Umweltaktivisten Kostüm perfekt ab. Sie ist für Männer und Frauen gleichermaßen geeignet und schon jetzt ein echter Karnevalsschlager. Ob bei Fridays for Future, als Karnevalskostüm oder zu einer Motto-Party, mit dieser Perücke sind Sie immer perfekt gestylt.“

Bei einem anderen Angebot heißt es: „Mit diesem coolen Haarband mit geflochtenen Zöpfen verwandeln Sie sich in die bekannte Klima-Aktivistin Greta Thunberg. Die Zöpfe eignen sich auch hervorragend als Zubehör für das Oktoberfest, für Junggesellenabschiede oder für Märchen-Kostüme wie Gretel.“ Die Preise für die künstlichen Zöpfe liegen derzeit zwischen 15 und 18 Euro.

Die Greta-Perücke kommt nicht gut an

Bei Klimaaktivisten würde die Greta-Perücke nicht gut ankommen, berichtet das Schweizer Medium „20Minuten“. Das Angebot zeige, dass die Klimabewegung nach wie vor nicht ernst genommen würde, sagt Lena Bühler, Mitglied der Medien-Arbeitsgruppe „Klimastreik Schweiz“, so „20Minuten“.

Immer mehr Anbieter versuchten, aus Greta Thunberg Kapital zu schlagen, kritisiert sie. Das sei geschmacklos, denn eigentlich müssten man sich darum kümmern, die Klimakrise zu überwinden.

Auch Klimaaktivist Dominik Waser findet das Angebot abstoßend. „Es ist traurig, dass sich Fastnächtler damit auf Kosten einer autistischen Jugendlichen amüsieren können“, sagt er. Leider werde Greta von vielen Leuten nicht als Mensch, sondern als Figur wahrgenommen. „Dadurch hält der Markt solche Verulkungen für legitim. Dies ist es aber definitiv nicht.“

Kunden fragten danach

Ein Schweizer Anbieter für Fastnachtsartikel erklärte gegenüber 20 Minuten: Man hätte die Greta-Perücke in das Angebot aufgenommen, weil Kunden danach gefragt hätten. Die Fastnacht sei immer ein Jahresrückblick. Würde Greta Thunberg als Verkleidung fehlen, wäre dies ein Zeichen dafür, dass die Klimakrise die Leute nicht erreicht hat.

Den Kunden ginge es auch nicht darum, die Aktivistin zu verulken. Die Leute, die diese Perücke in dem Shop kaufen, seien gut gelaunte, friedliche Menschen. „Mit der Perücke wollen sie einfach aktuell sein“.

„Weitaus beliebter als die Greta-Perücke sei aber das Eisbär-Kostüm“, erklärt der Anbieter von Fastnachtsartikeln. Weil der Winter dieses Jahr so warm sei, würden viele Fastnächtler als Eisbär verkleidet ein Zeichen setzen wollen.



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