Oppermann befürwortet Frau für Gauck-Nachfolge – Gabriel will einen Optimisten

SPD-Fraktionschef Oppermann befürwortet eine Frau als Nachfolgerin von Bundespräsident Joachim Gauck. "Ich fände die Kandidatur einer Frau sehr gut". SPD-Chef Gabriel: "Er oder sie muss die Liberalität und Weltoffenheit dieses Landes repräsentieren, muss sich darum bemühen, das ganze Land mitzunehmen und nicht nur Teile davon. Er oder sie muss die Herausforderungen von morgen kennen und dem Land dazu etwas zu sagen haben. Und er oder sie muss Optimist sein."
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Joachim GauckFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times12. Juni 2016

SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann befürwortet eine Frau als Nachfolgerin von Bundespräsident Joachim Gauck. "Ich fände die Kandidatur einer Frau sehr gut", sagte Oppermann der "Welt am Sonntag". "Eine Bundespräsidentin wäre zeitgemäß."

Der SPD-Politiker zeigte sich zudem optimistisch, dass in Zukunft auch ein Bewerber mit ausländischen Wurzeln ins Schloss Bellevue einziehen wird.

"Eines Tages wird es sicher auch ein Staatsoberhaupt geben, das selbst oder dessen Eltern nicht in Deutschland geboren worden sind."

Der Fraktionschef erklärte, dass es zwischen den Koalitionspartnern keinen parteipolitischen Streit über die Gauck-Nachfolge gebe. "Uns geht es um eine Person, die eine möglichst große Mehrheit in der Bundesversammlung bekommt", sagte Oppermann.

Der Fraktionschef zeigte sich offen dafür, einen Kandidaten mit Unterstützung von SPD, Linken und Grünen gegen die Union durchzusetzen. "Wir werden in aller Ruhe und mit allen demokratischen Parteien Gespräche führen."

SPD-Chef widerspricht Oppermann

SPD-Chef Sigmar Gabriel hat der Einschätzung von SPD-Fraktionschef Oppermann widersprochen, der nächste Bundespräsident könne kein Unionspolitiker sein. "Die Zugehörigkeit zu einer Partei darf kein Ausschlusskriterium sein", sagte der Vizekanzler den Zeitungen der "Funke-Mediengruppe".

Oppermann hatte zuvor in Berlin gesagt: "Die Union hat klar gemacht, dass es kein Sozialdemokrat werden soll. Dann wird es nach Lage der Dinge auch kein Christdemokrat."

Gabriel betonte, die Parteizugehörigkeit sei ihm "egal". Zuallererst komme es auf die Persönlichkeit an.

Der SPD-Chef widersprach der Einschätzung, die Präsidentenwahl im Februar sei ein Signal für die Bundestagswahl im Herbst des kommenden Jahres: "Ich weiß nicht, woher das kommt. Ich finde, dass die beiden Dinge völlig unabhängig voneinander sind."

Gabriel hält es auch nicht für zwingend, dass eine Frau die Nachfolge von Joachim Gauck antritt. Auf die Frage, welche Kriterien das nächste Staatsoberhaupt erfüllen müsse, sagte der Parteichef: "Er oder sie muss die Liberalität und Weltoffenheit dieses Landes repräsentieren, muss sich darum bemühen, das ganze Land mitzunehmen und nicht nur Teile davon. Er oder sie muss die Herausforderungen von morgen kennen und dem Land dazu etwas zu sagen haben. Und er oder sie muss Optimist sein."

Gauck habe die Zuversicht ausgestrahlt, dass Deutschland stark genug sei, um die Herausforderungen zu meistern. Das habe ihm gut gefallen, sagte Gabriel. (dts)



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