Über 2.800 Organe
Organspenden in Deutschland sind gesunken
Vergangenes Jahr sank die Bereitschaft zur Organspende, nachdem sie 2023 vorübergehend angestiegen war.

Ein Chirurg bereitet sich auf die Durchführung einer Lebendspender-Nierentransplantation vor.
Foto: Christopher Furlong/Getty Images
Die Zahl der Organspenden in Deutschland ist im vergangenen Jahr leicht gesunken. 2.854 Organe seien nach dem Tod entnommen worden, im Vorjahr seien es 2.877 gewesen, teilte die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) in Frankfurt unter Berufung auf vorläufige Zahlen mit.
2023 war die Zahl hingegen angestiegen, 2022 waren 2.662 Organe entnommen worden.
Die DSO sprach von Zahlen, die auf niedrigem Niveau verharrten. Weitere Anstrengungen, sie zu steigern, seien unabdingbar. Im vergangenen Jahr handelte es sich den Angaben zufolge um 1.391 Nieren, 785 Lebern, 315 Herzen, 290 Lungen, 71 Bauchspeicheldrüsen und 2 Därme.
Die Entnahme und Verteilung der Organe im In- und Ausland erfolgt über die internationale Vermittlungsstelle Eurotransplant nach festgelegten medizinischen Kriterien.
953 Spender in Deutschland
Insgesamt 953 Menschen in Deutschland spendeten nach ihrem Tod Organe für die Transplantation, 2023 waren es 965. Mit 11,4 Spenderinnen und Spendern pro Million Einwohner nehme Deutschland im internationalen Vergleich auch 2024 einen der hinteren Plätze ein, erklärte die DSO.
Übertragen wurden in den deutschen Transplantationszentren im vergangenen Jahr 3.013 Organe nach postmortaler Spende aus Deutschland und anderen Ländern im Eurotransplant-Verbund, im Vorjahr waren es 2.986
Lange Warteliste
Bundesweit sei 2.902 schwer kranken Patienten eine bessere Lebensqualität oder sogar ein Weiterleben geschenkt worden, erklärte die DSO. Gleichzeitig stünden noch 8.260 Menschen auf den Wartelisten.
Ihre Lage sei dramatisch, erklärte der medizinische Vorstand der DSO, Axel Rahmel. Die Organspende sei in vielen Fällen die einzige Überlebenschance. (dpa/red)
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