Ost-Bundesländer fürchten Milliardenverluste durch Brexit

Im Zuge des Brexit werden die EU-Förderfonds gekürzt. Die ostdeutschen Bundesländer fürchten erhebliche finanzielle Einbußen.
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Symbolbild.Foto: iStock
Epoch Times14. April 2018

Die ostdeutschen Bundesländer fürchten erhebliche finanzielle Einbußen, wenn die EU-Förderfonds im Zuge des Brexit gekürzt werden sollten.  Die Transferzahlungen aus Brüssel müssten beibehalten werden, sagte der thüringische Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) dem Nachrichtenmagazin „Focus“:

„Es geht darum, für die Zukunft zu sichern, dass sich die Erfolge des wirtschaftlichen und sozialen Aufholprozesses in Thüringen weiter verstetigen. Dazu bedarf es weiterhin einer angemessenen Unterstützung seitens der EU.“

Unterstützung erhält Ramelow von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) aus Mecklenburg-Vorpommern: „Ein Wegfall der Förderung aus den EU-Fonds wäre nicht dauerhaft zu kompensieren“, hieß es auf „Focus“-Anfrage aus der Schweriner Staatskanzlei.

Und Brandenburgs Landeschef Dietmar Woidke (SPD) klagte gegenüber dem Blatt: „Es ist nicht zu akzeptieren, dass Brandenburg aufgrund eines statistischen Effekts – durch den Brexit verursacht – aus der Förderung für die Übergangsregionen fliegt.“

Woidkes Forderung: Die EU-Mitgliedsstaaten sollen mehr Geld nach Brüssel überweisen, Rabatte sollen gestrichen werden.

Der „Focus“ schreibt, dass fast alle Länder schon im derzeitigen Finanzrahmen, der sich von 2014 bis 2020 erstreckt, deutliche Rückgänge hinnehmen mussten.

So hatte beispielsweise das Land Brandenburg zwischen 2007 und 2013 mehr als 3,3 Milliarden Euro erhalten. Bis 2020 sind es nun noch 2,3 Milliarden, etwa ein Drittel weniger. Ähnlich dramatisch ist der Rückgang in Sachsen: 1,2 Milliarden Euro weniger aus Brüssel.

Auch westdeutsche Länder sind betroffen. Bei Niedersachsen stand eine Lücke von mehr als einer halbe Milliarden im Vergleich zum vorherigen EU-Finanzrahmen.

Kürzungen sind vor allem beim Europäischen Sozialfonds (ESF), dem Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und dem Landwirtschaftsfonds (ELER) wahrscheinlich. Alle drei wurden in der „Focus“-Abfrage berücksichtigt. (dts)



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