Ostermärsche in vielen Städten: Gegen Aufrüstung und Waffenexporte
In vielen Städten Deutschlands demonstrierten heute Menschen für den Frieden und gegen die Aufrüstung des Landes. Die diesjährige Ostermarschbewegung begann am Karfreitag mit Aktionen in sechs Bundesländern. Bis Ostermontag sind mehr als 100 Demonstrationen, Kundgebungen, Mahnwachen oder Vortragsveranstaltungen geplant.
Die Beteiligung blieb auch in diesem Jahr mit jeweils einigen Hundert Menschen weit hinter dem Höhepunkt zu Beginn der 1980er Jahre zurück.
Nicht nur in Berlin, Hannover, Bremen und München versammelten sich heute jeweils mehrere Hunderte Menschen, auch in kleineren und größeren Städten wie in Köln, Mainz, Wiesbaden, Stuttgart, Hannover, Schwerin, Kiel, Gießen, Misbach, Oldenburg, Osnabrück, Eutin, Gera, Wedel, Ellwangen, Ohrdruf, Kaiserslautern, Gifhorn, Weiden, Gummersbach, Hildesheim, Traunstein, Duisburg, Saarbrücken, Wolfsburg, Würzburg, Fulda, Odenwald, Braunschweig, Oberberg, Aschaffenburg, Limburg, Marburg, Flensburg, Wismar, Bremnerhaven, Delmenhorst, Goslar, Augsburg, Bielefeld, Erlangen, Heidelberg, Neuss, Zossen, Siegburg, Lübeck, Münster, Maxhütte, Ansbach, Düsseldorf, Jena, Rostock wurde zu Friedensmärschen und Kundgebungen aufgerufen (Quelle: Friedenskooperative.de).
„Leicht gestiegene Teilnahme“
Horst Trapp von der Informationsstelle Ostermarsch 2018 sagte, bei den ersten Aktionen zeichne sich eine „leicht gestiegene Tendenz“ in den Teilnehmerzahlen ab.
Möglicherweise sei dies eine Reaktion auf eine verbreitete Verärgerung über deutsche Rüstungsexporte an die Türkei und das türkische Vorgehen gegen die Kurden in Nordsyrien. „Die Basisbewegung der Ostermärsche ist nicht kaputtzukriegen“, sagte Trapp.
Sie sprachen sich vielfach gegen Rüstungsexporte und Auslandseinsätze der Bundeswehr aus und warnen vor einem neuen Kalten Krieg.
Ostermarsch 2018 in München: Reiner Braun zum Feindbild Russland „Die Deutschen sollen kriegsreif gelogen werden!“
Reiner Braun, Geschäftsführer der Juristinnen und Juristen gegen Atomwaffen (IALANA), Co-Präsident International Peace Bureau (IPB) und einer der Sprecher der Kooperation für den Frieden, erklärt in einem Interview mit den „Nachdenkseiten“:
„Es gibt die strategische Orientierung der politischen Elite: Deutschland soll wieder kriegstauglich werden und die Bevölkerung ideologisch ‚kriegsreif‘ geschossen werden. Das ist die zentrale Herausforderung für die politische Klasse, solange sie die angestrebte deutsche europäische Hegemonialrolle mit weltweitem Einfluss realisieren will. Sie muss den in allen Umfragen deutlich werdenden Unwillen der Bevölkerung gegen Krieg überwinden. Dazu dienen die Schaffung von Feindbildern, die Verteufelungen, die Medienkampagnen, etc.
Begleitet wird das durch eine immense Aufrüstungskampagne. 2% des Bruttosozialproduktes sollen für die Rüstungsausgaben zur Verfügung gestellt werden, so der Beschluss der NATO von Sommer 2014. Das heißt für Deutschland 56 Milliarden statt der aktuell 33 Milliarden Euro. Das wird nicht ohne massive Einschnitte im Sozial- und Bildungsbereich gehen.
Krieg ist für die politischen Eliten auch unseren Landes ein Instrument der Politik,. Die Bundeswehr ist an 17 Interventionseinsätzen weltweit beteiligt. Über die Notwendigkeit entscheidet die Bundesregierung aus CDU/CSU und SPD unterstützt von den Grünen. Interventionen für wirtschaftliche Interessen überall in der Welt sind das Credo dieser Politik, nur notdürftig getarnt mit ‚humanitären‘ Argumenten.“
Hier der Link zum vollständigen Interview.
(ks/dpa)
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