Pegida-Studie TU Dresden bestätigt: Hier demonstriert Sachsens gebildete Mittelschicht + Fotos

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PEGIDA in Dresden am 15. Dezember 2014.Foto: Getty Images
Epoch Times14. Januar 2015

Der PEGIDA Demonstrant, die unbekannte Spezies … Erstmals wurde sie wissenschaftlich erforscht: „Wer geht warum zu Pegida-Demonstrationen?“ fragte eine Studiengruppe des Zentrums für Verfassungs- und Demokratieforschung der TU Dresden. Unter Leitung des Politologen Prof. Hans Vorländer, haben Studenten an drei Montagsdemonstrationen in Dresden 400 Demonstranten befragt und es bestätigte sich: Die Demonstranten kommen aus der Mitte der Gesellschaft.

Entgegen des bisher vermuteten Klischees über unzufriedene Arbeitslose, Rentner oder Rechtsextreme, stellte sich heraus:

Der „typische“ PEGIDA-Demonstrant entstammt der Mittelschicht, ist gut ausgebildet, berufstätig, verfügt über ein für sächsische Verhältnisse leicht überdurchschnittliches Nettoeinkommen, ist 48 Jahre alt, männlich, gehört keiner Konfession an, weist keine Parteiverbundenheit aus und stammt aus Dresden oder Sachsen.“

Auch sind die Pegida-Demonstranten überraschend gebildet: Knapp die Hälfte der Befragten gab an, Arbeiter und Angestellte zu sein, ein Fünftel bezeichnete sich als selbständig, 18 Prozent als Rentner und lediglich zwei Prozent sagten, sie seien arbeitslos. Die Mehrzahl der Befragten hat einen hohen Bildungsabschluss: 38 Prozent hätten einen Realschul-Abschluss, 28 Prozent ein Studium und 16 Prozent das Abitur absolviert. Lediglich fünf Prozent gaben einen Hauptschulabschluss an. Auch inhaltlich gab es einige Überraschungen.

Das treibt Pegida-Demonstranten um:

Unzufriedenheit mit der Politik (54 Prozent):

Dazu gehört am häufigsten die die allgemein empfundene Distanz zwischen der Bevölkerung und den Politikern (23 Prozent) und die Unzufriedenheit mit der Asylpolitik (20 Prozent).

Kritik an Medien und Öffentlichkeit (20 Prozent) :

Zu diesem Punkt nannten die Befragten den „Vorwurf der Einseitigkeit in der Berichterstattung der Medien“ zu 46 Prozent als Motivation. Den „Protest gegen die empfundene Diffamierung von PEGIDA“ nannten 39 Prozent.

Grundlegende Vorbehalte gegenüber Zuwanderern und Asylbewerbern haben 15 Prozent:

Unter den Teilnehmern mit diesen Vorbehalten haben 42 Prozent „Vorbehalte gegen Muslime bzw. den Islam“, 20 Prozent treibt die „Sorge vor Kriminalität von Asylbewerbern“ um.

Interessantes Detail: Bei der Frage, welcher politischen Partei sie sich verbunden fühlen, antworteten die Pegida-Demonstranten zu 62 Prozent mit „keiner“, 17 Prozent mit AfD und 9 Prozent mit CDU. Lediglich 4 Prozent fühlen sich dem rechten Rand des Spektrums, der NPD, zugehörig. Auf FDP, Grüne und SPD entfielen je 1 Prozent, 3 Prozent sagten „Linke“.

Hier geht´s zur PDF Datei der TU Dresden

Auffallend oft hörten die Studenten die Frage, ob sie von der Presse wären, so Vorländer. In diesem Fall hätten die Befragten geschwiegen. Die Studien werden fortgeführt, um die Entwicklung der bisher immer noch anwachsenden Bewegung zu beobachten und wissenschaftlich zu begleiten. Unter den Befragten waren 75 Prozent Männer und 25 Prozent Frauen.   

Immerhin hat PEGIDA in Dresden am 12. Januar schon den 12. Abendspaziergang an einem Montag absolviert. Die Polizei gab die Teilnehmerzahl mit 25.000 an. (rls)

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PEGIDA: Vision vom "Europa der Vaterländer"

Was war los bei der bisher größten Pegida-Demonstration? EPOCH TIMES war live vor Ort. Hier die Zusammenfassung der Ereignisse im Live-Ticker nachlesen!



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