Petry unter ständigem Personenschutz: Von Linken und enttäuschten AfD-Anhängern bedroht

Frauke Petry steht unter permanentem Polizeischutz. Sie könne nicht einmal ohne die Beamten einkaufen gehen, sagt die ehemalige Chefin der AfD.
Epoch Times11. November 2017

Ex-AfD-Chefin Frauke Petry steht nach eigenen Angaben unter Polizeischutz.

„Es gibt nun nicht mehr nur von links, sondern auch von enttäuschten AfD-Anhängern viele Drohungen“, sagte Petry dem „Tagesspiegel“ (Samstagausgabe). Sie könne nun nicht einmal ohne die Beamten einkaufen gehen.

Für ihre Kinder sei es seit ihrem AfD-Austritt aber einfacher geworden. „Sie wurden ja nicht nur für unser politisches Tun angefeindet, sondern vor allem für diverse Ausfälle anderer AfD-Repräsentanten“, so Petry weiter.

Auf die Frage, wann sie beschlossen habe aus der AfD auszutreten, sagte die ehemalige AfD-Vorsitzende: Zum einen wegen der Affäre um den Landtagsabgeordneten Wolfgang Gedeon aus Baden-Württemberg im Sommer 2016. Dies habe ihr gezeigt, „wie leichtfertig die AfD mit dem Thema Antisemitismus“ umging. Zum anderen wäre es die Rede von Björn Höcke in Dresden gewesen.

Höcke sagte damals auf einer Veranstaltung der AfD-Jugendorganisation Junge Alternative (JA) mit Blick auf das Berliner Holocaust-Mahnmal folgenden Satz: „Wir Deutschen sind das einzige Volk der Welt, das sich ein Denkmal der Schande in das Herz seiner Hauptstadt gepflanzt hat.“

Petry zeigte sich enttäuscht, dass das Parteiausschlussverfahren gegen Höcke wahrscheinlich „im Sande verlaufen“ wird.

Doch die AfD sei ihr nicht „zu rechts“ geworden, betont Petry. „Das Rechts-Links-Schema stimmt da nicht, weil die programmatische Ausrichtung eines Björn Höcke eine wirtschaftlich linke Politik ist. Eine sozialistische Politik mit stark patriotischem Anstrich, die teilweise die Grenze zum Nationalismus überschreitet.“ Die Funktionäre hätten nicht verstanden, wie wichtig es sei, sich von „extremistischen Tendenzen“ abzugrenzen, so Petry.

Ihr sei es „extrem schwergefallen“ für Personen wie Höcke oder den Dresdner Richter Jens Maier in den Wahlkampf zu ziehen. Auch heute noch würden Mitglieder der Partei, die den von ihr geforderten realpolitischen Kurs unterstützen, „gemobbt und politisch entmachtet“, so Petry. (dpa/so)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion