Pflege-Arbeitgeber wollen bis zu 15.000 ausländische Fachkräfte anwerben

Angesichts des Personalmangels in der Pflege fordert die private Pflegewirtschaft deutlich mehr ausländische Fachkräfte. Zudem müsse es eine zentrale Anerkennungsstelle auf Bundesebene geben.
Titelbild
Pflegekrise in Deutschland.Foto: iStock
Epoch Times10. August 2018

Angesichts des Personalmangels in der Pflege fordert die private Pflegewirtschaft deutlich mehr ausländische Fachkräfte. In einem zweijährigen Pilotprojekt sollten mit Unterstützung der Bundesregierung bis zu 15.000 Pflegefachkräfte aus dem Ausland gewonnen werden, wie der Arbeitgeberverband Pflege am Donnerstag in Berlin mitteilte. Zudem müsse es eine zentrale Anerkennungsstelle auf Bundesebene geben.

Wer innerhalb von sechs Monaten als Fachkraft anerkannt sei und einen Arbeitsvertrag habe, müsse ein Bleiberecht erhalten, forderte der Verband. Darüber hinaus sollen binnen zwei Jahren 15.000 Pflegehilfskräfte weiterqualifiziert werden. Nach 188 Stunden Qualifizierung und erfolgreicher Prüfung sollen die Hilfskräfte pflegerische Leistungen übernehmen und dadurch die Fachkräfte entlasten.

Die von der Bundesregierung geplanten 13.000 zusätzlichen Stellen in der Altenpflege könnten aus Sicht des Verbandes dadurch „zeitnah“ besetzt werden. Der Arbeitgeberverband beziffert die Kosten für die vorgeschlagenen Qualifizierungsmaßnahmen auf rund 36 Millionen Euro.

Linkspartei-Chef Bernd Riexinger forderte vor der Anwerbung von mehr ausländischen Pflegekräften, zunächst bessere Rahmenbedingungen zu schaffen und das „marode Pflegesystem“ grundlegend zu sanieren. Insbesondere müssten ausländische Pfleger „angemessen bezahlt sowie sozial- und krankenversichert werden“.

Zu häufig seien Pfleger aus dem Ausland rund um die Uhr, sieben Tage in der Woche im Einsatz, kritisierte Riexinger. Das sei nur möglich, weil eine „legale Grauzone“ existiere. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion