Pflegeheimbetreiber fordern mehr Unterstützung bei Regierung und Behörden ein

Pflegeeinrichtungen werden zusehends zu kritischen Bereichen, denn die Bewohner gehören zur Hochrisikogruppe. Doch sehen die Heime sich bei der Beschaffung von Schutzausrüstungen alleine gelassen.
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«Man muss versuchen, jedwedes Risiko so klein wie möglich zu halten», sagt Bernd Meurer, Präsident des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste.Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa/dpa
Epoch Times24. April 2020

In der Corona-Krise fordern Pflegeheimbetreiber stärkere Unterstützung, um bedrohliche Infektionsfälle zu verhindern. „Man muss versuchen, jedwedes Risiko so klein wie möglich zu halten“, sagt Bernd Meurer, Präsident des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste.

„In dem Moment, wo es eine Corona-Infektion in einem Pflegeheim gibt, ist die Lage absolut kritisch. Denn die Bewohner sind ja schon in einem geschwächten gesundheitlichen Zustand.“ Noch immer sei aber in vielen Einrichtungen Schutzausstattung wie Masken knapp. Nötig seien auch mehr Tests für Pflegekräfte und bessere Kooperation der Behörden.

Nach staatlichen Beschaffungen von Schutzmasken sei überall ein bisschen etwas angekommen. „Aber viel zu wenig, um im Fall der Fälle handlungsfähig zu sein“, sagte Meurer. „Es kann nicht sein, dass Pflegeheime beim Nachschub hintenan stehen müssen.“ Angesichts dieser Engpässe habe sich auch der Verband erstmals in die Beschaffung eingeschaltet und mittlerweile rund sieben Millionen Masken importiert und verteilt. Weitere 20 Millionen Masken seien gekauft.

Ausrüstungsbedarf bei Masken und Desinfektion ähnlich einem Krankenhaus

„In einer Einrichtung arbeiten am Tag 30, 40 Mitarbeiter vom Früh- bis zum Spätdienst“, erläuterte Meurer. „Dann braucht man schon einmal 30, 40, 50 ganz normale Mundschutzmasken nur zur Prävention, ohne dass es Coronafälle gibt.“ Es brauche aber auch Schutzbrillen, Kittel und Desinfektionsmittel. „Das Fatale ist: Bis heute ist Schutzausrüstung nicht in ausreichendem Maße da.“ Der Verband vertritt nach eigenen Angaben 5400 Pflegeeinrichtungen mit 330.000 Plätzen sowie 5600 Pflegedienste mit 255.000 betreuten Patienten.

Verordnungen müssen durchführbar sein

„Die Einrichtungen können diese Situation nicht alleine bewältigen“, warnte Meurer. Gebraucht würden klare, pragmatische Anweisungen und Handlungsspielräume von den Gesundheitsämtern und den Ländern, die auch umsetzbar seien. „Es geht nicht, wenn manche Länder einfach einen Erlass herausgeben, uns aber ansonsten im Regen stehen lassen und nicht sagen, wie wir das überhaupt schaffen sollen.“ Gefragt seien mehr Beratung und Unterstützung. „Auch ein Landesministerium muss mit uns gemeinsam Verantwortung für Entscheidungen tragen, die man im Einzelfall treffen muss“, sagte der Verbandspräsident.

Pflegeheime haben keine Isolierstationen

„Man muss sich auch vorbereiten auf den Fall der Fälle, dass es zu einer Infektion kommt“, betonte Meurer. „Das heißt, man muss Bewohner isolieren können.“ Dafür müssten Abteilungen und Schleusen gebaut werden, Schutzmaterial werde benötigt. Erforderlich sei quasi ein zweiter Dienstplan. „Wenn man drei, vier oder fünf Coronafälle hat und Personal abstellen muss, das in andere Heimbereiche nicht mehr hineingehen kann, dann hapert es irgendwann auch am Personal.“

Nötig seien außerdem deutlich mehr Tests. „Es kann doch nicht sein, dass eine Mitarbeiterin, die sich schlecht fühlt, 24 Stunden auf einen Test warten muss“, sagte Meurer. „Es muss eine Überholspur her, um Pflegemitarbeiter schneller zu testen.“ Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) plant bereits eine Ausweitung von Tests mit dem Ziel, Pflegebedürftige und Pflegekräfte durch Reihenuntersuchungen besser zu schützen. In mehreren deutschen Pflegeheimen gab es schon Todesfälle von Pflegebedürftigen nach Coronavirus-Ausbrüchen. (dpa)



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