Pflegereport: Zahl Pflegebedürftiger steigt stärker als angenommen

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Epoch Times1. Dezember 2021

Die Zahl der Pflegebedürftigen in Deutschland steigt stärker als bisher angenommen. Das geht aus dem neuen Pflegereport der Krankenkasse Barmer hervor, der am Mittwoch veröffentlicht wurde. Demnach wird es bis zum Jahr 2030 mit insgesamt rund sechs Millionen Pflegebedürftigen voraussichtlich mehr als eine Million Betroffene mehr geben als bisher erwartet.

Nach Angaben der Krankenkasse werden „bei konservativen Annahmen“ zu diesem Zeitpunkt mehr als 180.000 Pflegekräfte fehlen. Der Studie zufolge würden in weniger als zehn Jahren knapp drei Millionen Pflegebedürftige ausschließlich von ihren Angehörigen gepflegt und damit rund 630.000 mehr als im Jahr 2020.

Zudem würde es insgesamt eine Million Menschen vollstationär und 1,17 Millionen durch ambulante Pflegedienste versorgte Menschen geben. Dies entspricht einem Anstieg um gut 200.000 Betroffene in Pflegeheimen (+26 Prozent) und 165.000 Personen, die ambulant versorgt werden (+16 Prozent).

Dem Report zufolge fehlen unterdessen bis zum Jahr 2030 etwa 81.000 Pflegefachkräfte, 87.000 Pflegehilfskräfte mit und 14.000 Pflegehilfskräfte ohne Ausbildung.

GMK-Vorsitzender fordert doppeltes Gehalt für Intensivpflegekräfte

Unterdessen forderte der Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, Klaus Holetschek (CSU) eine Verdoppelung des Gehalts für Intensivpflegekräfte für die kommenden zwölf Monate. Das sagte der bayerische Gesundheitsminister der Wochenzeitung „Die Zeit“.

Er schlage vor, „dass wir das Gehalt der Pflegekräfte auf den Intensivstationen für die kommenden zwölf Monate steuerfrei stellen oder dass wir es durch einen Staatszuschuss für dieses Jahr verdoppeln“, sagte der CSU-Politiker angesichts des akuten Mangels an Pflegepersonal auf den Intensivstationen.

Damit ließe sich die aktuelle Lage verbessern. „Es muss ein großer Aufschlag sein, kein Klein-Klein.“ Zur akuten Hilfe für die Pflegekräfte brauche es nachhaltige Lösungen. „Wir müssen für Pflegekräfte die Wohnsituation und die Kinderbetreuung verbessern und Zuschüsse zum Wohnen zahlen. Ich würde da jetzt keine Tabus aufstellen“, so Holetschek. (dts/dl)



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