Philosoph Sloterdijk: Deutsche Regierung hat sich „der Überrollung preisgegeben“

Bezüglich Angela Merkels Flüchtlingspolitik äußert sich jetzt auch Philosoph Peter Sloterdijk: Die Politik der offenen Grenzen könne final nicht gut gehen, konstatiert er in einem Interview mit dem Magazin Cicero und prophezeiht: Eine Kertwende wird kommen.
Titelbild
Angela MerkelFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times1. Februar 2016

"Die deutsche Regierung hat sich in einem Akt des Souveränitätsverzichts der Überrollung preisgegeben", so Sloterdijk im Gespräch mit dem Magazin "Cicero" (Februar-Ausgabe). "Diese Abdankung geht Tag und Nacht weiter." Die Politik der offenen Grenzen könne final nicht gut gehen.

"Merkel wird zurückrudern"

Der Philosoph ist sicher: "Merkel wird zurückrudern.“ Semantische Tricks würden die notwendige Kehrtwende bemänteln.

Über den deutschen Blickwinkel auf die Migrationskrise sagt er: „Wir haben das Lob der Grenze nicht gelernt." In Deutschland glaube man immer noch, „eine Grenze sei nur dazu da, um sie zu überschreiten". Innerhalb Europas schere Deutschland damit aus. "Die Europäer werden früher oder später eine effiziente gemeinsame Grenzpolitik entwickeln. Auf die Dauer setzt der territoriale Imperativ sich durch. Es gibt schließlich keine moralische Pflicht zur Selbstzerstörung."

Nationalstaaten statt EU

Dem Nationalstaat prophezeit Sloterdijk "ein langes Leben". Er sei das einzige politische Großgebilde, das bis zur Stunde halbwegs funktioniere. "Als lockerer Bund hat die EU mehr Zukunft, als wenn sie auf Verdichtung setzt."

Kritik übt der Philosoph auch am Zustand der Medien: "Der Lügenäther ist so dicht wie seit den Tagen des Kalten Kriegs nicht mehr." Im Journalismus trete die "Verwahrlosung" und die "zügellose Parteinahme allzu deutlich hervor". Das Bemühen um Neutralität sei gering: "Die angestellten Meinungsäußerer werden für Sich-Gehen-Lassen bezahlt und sie nehmen den Job an."

(dts / rf)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion