Plastiktüten sollen künftig mindestens 20 Cent kosten

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Frau mit EinkaufstascheFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times23. Oktober 2015

Plastiktüten sollen von April 2016 an kostenpflichtig werden. Der Preis pro Tüte an der Ladenkasse im Geschäft wird voraussichtlich mindestens 20 Cent betragen. Das geht aus einem Entwurf hervor, den der Handelsverband (HDE) beim Bundesumweltministerium eingereicht hat.

Ein Ministeriumssprecher bestätigte am Donnerstag den Eingang des Vorschlags und begrüßte ihn „ausdrücklich“. Ausgenommen von der Regelung sind sogenannte Hemdchenbeutel, die beispielsweise für Obst im Supermarkt verwendet werden. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) hatte ein Gesetz für den Fall angekündigt, dass die Industrie nicht selber eine akzeptable Lösung präsentiert. Diskussionsbedarf sieht das Ministerium noch bei der Höhe des Entgelts. Entscheidend dabei ist laut Ministeriumssprecher, das der Preis dazu beitrage, den Verbrauch bis zum Jahr 2025 auf 40 Tüten pro Kopf reduziert werden kann. Dieses Ziel geht aus einer Richtlinie hervor, welche die EU-Kommission verabschiedet hat und die bis November 2016 in nationales Gesetz umgewandelt werden soll. Gegenwärtig liegt der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland bei 71 Tüten. Damit erfüllt Deutschland bereits das von der EU definierte Teilziel von 90 Tüten pro Kopf bis 2019. Nach Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ will der HDE es in einer freiwilligen Vereinbarung jedem Unternehmen selber überlassen, die Höhe der Abgabe festzulegen, damit Deutschland das EU-Ziel für 2025 erreicht. Kunststoff-Tragetaschen sind in die Kritik geraten, weil sich die Tüten nicht in der Natur zersetzen und Tiere, die Teile davon fressen, sterben. Schädlich ist vor allem der Kunststoff Polyethylen. Umweltschutzverbände halten die Kostenpflicht für Plastiktüten etwa in Höhe von 20 bis 30 Cent pro Stück generell für ein geeignetes Mittel, den Verbrauch zu verringern. Sie kritisieren, dass die von Apotheken, Tankstellen oder Bäckereien vertriebenen Tragetaschen von der Regelung ausgenommen werden sollen. Diese werden vom Handelsverband nicht vertreten. HDE-Geschäftsführer Kai Falk argumentiert hingegen, dass der überwiegende Teil der Einzelhändler Nachhaltigkeit explizit befürworte. „Die Unternehmen, die schon jetzt die Vereinbarung unterstützen wollen, repräsentierten knapp die Hälfte aller im Einzelhandel vertriebenen Plastiktüten“, betonte er. „Und voraussichtlich werden es noch mehr.“

(dts Nachrichtenagentur)



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