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„Klimaschutz muss wehtun“: Berliner Jurist fordert Spritpreis von 100 Euro pro Liter

Einen Literpreis für Sprit von 100 Euro und mehr hält der Berliner Juraprofessor Gregor Bachmann für „wünschenswert“. Mit dem Auto zu fahren, sei auch auf dem Land „keine Notwendigkeit“.

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Spritpreis auf Rekordniveau im Jahr 2022. Ein Berliner Jurist empfindet auch dieses Niveau noch als deutlich zu billig.

Foto: Melissa Erichsen/dpa

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Dem bayerischen Volksdichter Ludwig Thoma ist der Ausspruch „Er war Jurist und auch sonst von mäßigem Verstand“ nachempfunden. Auf Twitter fühlten sich in den vergangenen Tagen mehrere Nutzer veranlasst, diesen Satz aus dem Jahr 1901 in die Gegenwart zurückzuholen. Anlass war ein Beitrag des Berliner Gesellschaftsrechtsprofessors Gregor Bachmann in dem sozialen Netzwerk.
Dieser hatte eine Nachricht mit der Überschrift „Spritpreise ziehen deutlich an“ geteilt – und dahingehend kommentiert, dass diese Erhöhung eine „gute Nachricht fürs Klima“ sei. Dennoch sei der Preisanstieg, so äußert Bachmann sich weiter, „leider nicht deutlich genug“. Vielmehr sei ein Literpreis von 100 Euro oder mehr wünschenswert. Erst dann würden „unsere lieben Mitbürger*innen anfangen, langsam darüber nachzudenken, ob es auch mal ohne Auto geht“.

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Autofahren als „Fehlverhalten“ – auf Kosten des Planeten

Der Professor an der Humboldt-Universität begründet seine Auffassung damit, dass „Klimaschutz finanziell wehtun“ müsse. Autofahren sei „ohnehin oft keine Notwendigkeit, sondern eine Bequemlichkeit“, so Bachmann. Und Menschen würden nur dann zum Klimaschutz beitragen, wenn sie andernfalls finanzielle Sanktionen zu befürchten hätten.
Das Durchschnittsgehalt eines Hochschulprofessors in Berlin liegt laut einer Veröffentlichung von „stepstone.de“ derzeit bei jährlich 81.400 Euro. Bachmann liegt laut „Bild“ mit einem Monatsbrutto von 7.360,85 Euro sogar noch deutlich darüber.
In dem Blatt deutet er an, es sei erforderlich, den Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel notfalls durch Zwangsmaßnahmen zu veranlassen. Denn, so Bachmann:
„Wir haben uns einen Wohlstand für alle angewöhnt, der nur deshalb für alle finanzierbar ist, weil er auf Kosten des Planeten und damit Dritter geht.“

Relativierung: Spritpreis von 100 Euro „natürlich realitätsfern“

Dass durch eine immer höhere CO2-Bepreisung „vieles teurer und damit für ärmere Menschen nicht mehr erschwinglich wird“, sei ihm bewusst. Diesen Preis müsse „die Menschheit zugunsten des Klimaschutzes jedoch zahlen“.
Bachmann will es in diesem Zusammenhang auch nicht gelten lassen, dass Menschen etwa auf dem Land auf ihr Auto angewiesen seien. Auch von diesen würden die meisten „nur der Bequemlichkeit halber“ fahren. Busse und Bahnen verkehrten dort zwar nicht so häufig. Dies sei jedoch „der Preis, wenn man sich ein Haus auf dem Land leisten will“.
Mittlerweile ist der Jurist von seiner 100-Euro-Forderung etwas abgerückt und hat eingeräumt, dass diese „natürlich realitätsfern“ sei. Es sei aber „klar“, dass „der CO2-Preis deutlich hoch muss“. Wer sich gegen solche Maßnahmen verwahre, gehöre zu den Deutschen, denen man „eben alles nehmen“ könne, „nur nicht ihr Bier und Auto“.

„Snowboard fahren im Hochsommer“

Er selbst will sich jedoch „einmal im Leben“ das „Snowboard fahren im Hochsommer“ nicht nehmen lassen. Dies erklärte er zu einem Bild aus einer Skihalle, die er besucht hatte. Auch wenn dies „ökologisch nicht 100 Prozent korrekt“ sei. Das Bild, über das mehrere Medien berichtet hatten, ist mittlerweile nicht mehr auf seinem Twitter-Profil aufzufinden.
Bachmann bewegen aber auch Themen abseits des Klimaschutzes. So nimmt er Anstoß an der Bezeichnung „Studienstiftung des deutschen Volkes“. Diese klingt seiner Einschätzung zufolge „ein wenig völkisch“, weshalb sie möglicherweise „mal über eine Umbenennung nachdenken“ solle.
Als „links“ will er sich jedoch nicht bezeichnen lassen. Er sei vielmehr „konservativ“, gerade deshalb liege ihm „das Schicksal des Planeten am Herzen“.
Reinhard Werner schreibt für die Epoch Times zu Wirtschaft, gesellschaftlichen Dynamiken und geopolitischen Fragen. Schwerpunkte liegen dabei auf internationalen Beziehungen, Migration und den ökonomischen Folgen politischer Entscheidungen.

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