Klöckner zeigt Verständnis für Bauernproteste – und will Wertschätzungskampagne starten
Die Landwirte würden schnell und pauschal als Tierquäler und Umweltverschmutzer dargestellt, meinte Julia Klöckner. Deshalb will sie eine Wertschätzungskampagne starten, damit die Bauern aus der "Rechtfertigungsdefensive" kommen.

"Ich habe großen Respekt, wenn der Berufsstand sich organisiert, um auf die Straße zu gehen", meinte Julia Klöckner.
Foto: Alex/iStock
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner hat Verständnis für die Bauernproteste gezeigt und größere Wertschätzung für die Landwirte angemahnt.
Sie habe „großen Respekt, wenn der Berufsstand sich organisiert, um auf die Straße zu gehen“, sagte Klöckner den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagsausgaben). Die CDU-Politikerin führte die Demonstrationen auf die „Gesamtstimmung in der Gesellschaft“ zurück.
Klöckner will Wertschätzungskampagne starten
Bauern würden schnell und pauschal als Tierquäler und Umweltverschmutzer dargestellt. In einer Gesellschaft, in der Tierwohl und Umweltschutz immer wichtiger würden, gebe es auch neue Anforderungen an die Bauern, so Klöckner.
Eine moderne Landwirtschaft brauche Planungssicherheit, aber auch die Wertschätzung der Gesellschaft. „Deshalb werde ich eine Wertschätzungskampagne starten und eine Roadshow durch Deutschland, um Landwirte, Verbraucher, Umweltverbände, Politik und Medien an einen Tisch zum Dialog zu holen“, kündigte die Ministerin an.
Die Landwirtschaft müsse aus der „Rechtfertigungsdefensive“ kommen. Es müsse auch beziffert werden, welche finanziellen Belastungen auf die Bauernfamilien zukämen und wer das finanziere, so Klöckner.
Zugleich erinnerte sie die Verbraucher daran, dass mehr Tierwohl und Umweltschutz auch höhere Kaufpreise bedeuteten.
Klöckner richtete aber auch eine Mahnung an die Landwirte: „Ferkelkastration, Kükentöten oder Gewässerschutz sind Themen, die nicht nur die Landwirtschaft unter sich beantworten kann, sondern es geht immer auch um Akzeptanz in der Breite.“ (dts)
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