Nach dem Fall in Friedland
Spahn will Fußfesseln für ausreisepflichtige Asylbewerber
Ein Gewaltverbrechen in Niedersachsen heizt die Debatte über Sicherheitspolitik an. Nun bringt Unions-Bundestagsfraktionschef Jens Spahn einen kontroversen Vorschlag auf den Tisch.

Eine elektronische Fußfessel übermittelt den Aufenthaltsort – und alarmiert die Polizei.
Foto: Julian Stratenschulte/dpa
Unions-Bundestagsfraktionschef Jens Spahn (CDU) hat sich für die Möglichkeit ausgesprochen, straffällig gewordenen ausreisepflichtigen Asylbewerbern eine elektronische Fußfessel anzulegen. „Wir dürfen nach dem Fall in Friedland nicht einfach zur Tagesordnung übergehen“, sagte Spahn der „Welt“ (Donnerstagausgabe).
„Abschiebungshaftanträge werden zu häufig mit dem Verweis auf Schwierigkeiten in der Praxis abgelehnt. Elektronische Fußfesseln können dieses Problem lösen und das Vertrauen in den Rechtsstaat stärken“, so der CDU/CSU-Fraktionschef.
Zuvor hatte der niedersächsische CDU-Landtagsfraktionschef Sebastian Lechner die Bundestagsfraktion der Union angesichts des Falls Friedland aufgefordert, im Rahmen der bevorstehenden Bundestags-Beratungen über die Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystem (GEAS) „eine ausdrückliche Rechtsgrundlage für den Einsatz der elektronischen Aufenthaltsüberwachung (Fußfessel) zu schaffen“.
Diese sollte „speziell auf Personen angewendet werden können, bei denen die Gefahr besteht, dass sie sich einer Rückführung bzw. Überstellung entziehen“, schrieb Lechner in einem Brief an Spahn.
Anlass von Spahns Forderung ist die Tötung einer 16-jährigen im niedersächsischen Friedland durch einen ausreisepflichtigen Iraker. (dts/red)
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