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Trendumfrage von „Wahlkreisprognose“

Thüringen: 41 Prozent der Wähler für Koalition von AfD und CDU nach der Landtagswahl

Acht Monate vor der Landtagswahl steht die AfD von Björn Höcke mit 36,5 Prozent deutlich an der Spitze in der Wählergunst. Nur 36 Prozent wollen hingegen, dass sie eine Regierung führt. Die Grünen flögen mit drei Prozent aus dem Landtag.

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Thüringer Landtag.

Foto: Martin Schutt/dpa

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Lesedauer: 4 Min.

Eine relative Mehrheit von 41 Prozent der Thüringer wünscht nach der Landtagswahl im nächsten Jahr eine blau-schwarze Regierungskoalition. Dies, obwohl die CDU eine solche Konstellation explizit ausschließt und der dortige Landesverband der AfD als „gesichert rechtsextremistisch“ gilt.
Das Institut „Wahlkreisprognose“ hat am Dienstag, den 26. Dezember, die Zahlen ihrer aktuellen Trendumfrage präsentiert. Dieser zufolge würde die Partei von Landeschef Björn Höcke mit 36,5 Prozent unangefochten die Spitzenposition im Freistaat einnehmen. Gegenüber der letzten Umfrage im Mai wäre dies ein Plus von 6,5 Prozent. Zudem würden 36 der 42 Direktstimmkreise an die AfD gehen.

Zunehmend flexible Mehrheiten in Thüringen

Die Linkspartei unter Ministerpräsident Bodo Ramelow könnte mit 27 Prozent der Zweitstimmen und sechs Direktmandaten rechnen – vorwiegend in den größeren Städten. Dies wäre ein Plus von zwei Prozent. Derzeit regiert ein von der Linken angeführtes rot-rot-grünes Minderheitenkabinett, das in zentralen Fragen von der CDU gestützt wird.
Gleichzeitig haben sich Fälle gemehrt, in denen Union und FDP zusammen mit der AfD im Landtag Mehrheiten hergestellt hatten. Dies war im September der Fall bei der Senkung der Grunderwerbsteuer. Erst kürzlich hatten die drei Parteien zudem auch noch höhere Hürden für Windkraftanlagen beschlossen.
Nach derzeitigem Stand wären nur noch vier Parteien im Thüringer Landtag vertreten. Neben AfD und Linkspartei wäre dies noch die CDU, die auf 16 Prozent (minus 1,5) und zwei Direktmandate käme. Dazu käme die SPD, die mit sieben Prozent (minus drei) als einzige Ampelpartei im Landtag vertreten wäre.

Wahlverzichte zugunsten von Ramelow in Thüringen denkbar

Mit vier Prozent (minus zwei) wäre die FDP ebenso wenig weiter im Landtag vertreten wie die Grünen. Diese kommen nur noch auf drei Prozent und verlieren einen Prozentpunkt gegenüber der letzten Umfrage von Wahlkreisprognose. Die statistische Fehlertoleranz liegt laut Wahlkreisprognose bei 3,1 Prozent in beide Richtungen.
Einige Unsicherheitsfaktoren sind in die Umfrage nicht eingepreist. So könnte ein Antreten des „Bündnis Sahra Wagenknecht“ das Ergebnis in deutlicher Weise beeinflussen. Ob es zu einem solchen kommen wird, ist noch unklar.
Zudem könnte die Linkspartei versuchen, Politikern der SPD und der Grünen über eine Bündnisstruktur einen Verbleib im Landtag zu sichern – während beide Parteien nicht selbst kandidieren. Nicht undenkbar wäre auch ein Antrittsverzicht von Wagenknecht zugunsten von Bodo Ramelow.

Stellt die CDU den Posten des Ministerpräsidenten als Koalitionsbedingung?

Während 41 Prozent der Thüringer mit einem Bündnis aus AfD und CDU auf Landesebene keine Probleme hätten, wäre ein Bündnis aus Linkspartei, CDU und SPD für 33 Prozent die beste Option. Eine Koalition von Linker und CDU würden 31 Prozent befürworten.
Unter den CDU-Wählern würde 50 Prozent ein Zweierbündnis mit der Linkspartei favorisieren. Mit der AfD wollen nur 33 Prozent koalieren. Eine relative Mehrheit von 36 Prozent unter den Befragten würde sich eine AfD-geführte Landesregierung wünschen. Das wären weniger, als der AfD ihre Stimme geben würden.
Dass die Linke unter Bodo Ramelow weiterhin die Landesregierung führt, befürworten 32 Prozent. Nur 20 Prozent hätten Verständnis dafür, dass die CDU den Ministerpräsidenten stellt. Genau dies könnte jedoch der Preis sein, den die Union für einen Pakt mit der Linken verlangen würde.
Reinhard Werner schreibt für die Epoch Times zu Wirtschaft, gesellschaftlichen Dynamiken und geopolitischen Fragen. Schwerpunkte liegen dabei auf internationalen Beziehungen, Migration und den ökonomischen Folgen politischer Entscheidungen.

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