Politologe: Bundespolitik sollte AfD nicht in Opferrolle stärken

Der Politikwissenschaftler Oskar Niedermayer plädiert für einen differenzierten Umgang mit der AfD und hat Verständnis dafür, wenn Glaser als Bundestagsvizepräsident abgelehnt wird.
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Alternative für Deutschland (AfD)Foto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times24. Oktober 2017

Der Politikwissenschaftler Oskar Niedermayer ermahnt die Bundespolitik, die AfD nicht in ihrer Opferrolle zu stärken. Zugleich habe er Verständnis dafür, wenn der AfD-Kandidat für das Amt des Bundestagsvizepräsidenten, Albrecht Glaser, abgelehnt werde, sagte Niedermayer der „Heilbronner Stimme“ (Dienstag): „Ich plädiere insgesamt für einen differenzierten Umgang mit der AfD.

AfD-Abgeordnete, die von der Fraktion für bestimmte Posten vorgeschlagen werden, sollten von den anderen Fraktionen dann abgelehnt werden, wenn diesen Abgeordneten konkrete Vorwürfe zu machen sind, wie zum Beispiel Herrn Glaser in Bezug auf seine Äußerungen zum Islam und Islamismus.“

Niedermayer ergänzte: „Jemand – wie es schon im Hinblick auf andere Posten angedeutet wurde – allerdings nur mit dem Hinweis der mangelnden Erfahrung und damit Geeignetheit für den Posten abzulehnen, ist bei einer so jungen Partei, deren Abgeordneten noch gar keine diesbezüglichen Erfahrungen haben können, unlauter und stärkt die AfD in ihrer Opferrolle.“

Genau einen Monat nach der Bundestagswahl nimmt das neue Parlament heute seine Arbeit auf. Der bisherige Finanzminister Wolfgang Schäuble soll zum Bundestagspräsidenten gewählt werden. Politiker aller anderen Fraktionen wollen den AfD-Kandidaten für einen der Vizepräsidentenposten, Albrecht Glaser, durchfallen lassen.

In seiner 19. Legislaturperiode ist der Bundestag mit 709 Abgeordneten größer als je zuvor.

(dts/dpa)



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