Polizei-Panne im Terror-Fall Al-Bakr: Großfahndung erst fünf Stunden nach seiner Flucht

Zum Fall Al-Bakr ist eine neue Panne enthüllt worden: Erst fünf Stunden, nach dem der Terrorverdächtige der Chemnitzer Polizei entwischt war, wurde eine Großfahndung ausgelöst.
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Im Fall Al-Bakr kam eine neue Polizei-Panne ans Licht.Foto: Getty Images
Epoch Times30. Oktober 2016

Neue Kritik am Landeskriminalamt (LKA) Sachsen: Bei der versuchten Festnahme des Terrorverdächtigen Jaber al-Bakr in Chemnitz wurde ein gravierender Fehler gemacht. Erst fünf Stunden nach der Flucht des 22-jährigen Syrers löste die Polizeiführung eine Großfahndung aus. Dies berichtet der „Focus“ unter Berufung auf Ermittlerkreise.

Bei der Suche nach dem Terrorverdächtigen hätte ein Teil der vor Ort eingesetzten Polizisten sofort den Chemnitzer Bahnhof, Bushaltestellen, Taxistände und Hauptverkehrsstraßen kontrollieren müssen. 700 Beamte waren damals vor Ort. Da diese Großfahndung zunächst unterblieb, konnte al-Bakr nach letzten Ermittlungen ungehindert per Zug nach Leipzig gelangen. Dort wurde er dann zwei Tage später in einer Wohnung festgenommen, wo ihn Landsleute gefesselt und der Polizei übergeben haben sollen.

Warnschuss ohne Notwehrsituation

Polizeiexperten kritisierten laut „Focus“ außerdem, dass es bei der misslungenen Festnahme zum Warnschuss eines Beamten kam. Der schießende Beamte habe sich in keiner Notwehrsituation befunden. Durch den Schuss habe vielmehr die große Gefahr bestanden, dass mögliche Komplizen al-Bakrs den in der Wohnung gebunkerten Sprengstoff zur Explosion bringen.

Bei dem Sprengstoff handelte es sich um eine große Menge hochexplosives TATP. Ein hochrangiger Staatsschutz-Beamter aus Sachsen sagte zu „Focus“: „Bei der Menge TATP, die wir gefunden haben, wäre ein ganzes Stockwerk weggeknallt worden.“

Die ermittelnde Bundesanwaltschaft wollte sich gegenüber dem Medium nicht zu den polizeilichen Details äußern.

(rf)



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