Polizeiskandal in Frankfurt: Grüne wollen unabhängige Beauftragte

Fünf Frankfurter Polizisten sollen rechtsextreme Chatnachrichten ausgetauscht haben. Die Grünen fordern Aufklärung und die Einsetzung unabhängiger Polizeibeauftragter auf Bundes- und Länderebene.
Titelbild
Polizisten (Symbolbild).Foto: Michele Tantussi/Getty Images
Epoch Times18. Dezember 2018

Wegen des Skandals um mutmaßlich rechtsextremistische Frankfurter Polizisten fordern die Grünen die Einsetzung unabhängiger Polizeibeauftragter auf Bundes- und Länderebene. Jeder Polizeibeamte solle bei solchen Beauftragten „frühzeitig und auf Wunsch auch anonym Hinweise auf solche Entwicklungen geben“ können, sagte die innenpolitische Sprecherin der Grünen, Irene Mihalic, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Dienstagsausgabe).

Der Beauftragte müsse außerhalb der Behördenhierarchie stehen, damit er Mängel und Fehlverhalten der Polizei aufklären und untersuchen könne, sagte Mihalic. „Dies würde die Wahrscheinlichkeit erhöhen, schon sehr früh Hinweise auf Fehler zu erhalten.“ Vorbild könne auf Bundesebene der Wehrbeauftragte sein, der beim Bundestag angesiedelt ist.

Unionssprecher: „Polizei auf dem rechten Auge ebenso wenig blind wie auf dem linken“

Derweil warnte der innenpolitische Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion, Mathias Middelberg, davor, die Polizei unter Generalverdacht zu stellen. „Unsere Polizei ist auf dem rechten Auge ebenso wenig blind wie auf dem linken“, sagte er der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.

Er sei sicher, dass den „in der Tat beunruhigen Vorwürfen ohne falsche Rücksichtnahme durch die zuständigen Behörden umfassend nachgegangen“ werde, sagte der CDU-Politiker. Es wäre aber „absurd“, aus den Vorfällen in Frankfurt „einen Generalverdacht gegen unsere Polizei abzuleiten“.

Zuvor war gegen fünf Frankfurter Polizisten der Verdacht des Rechtsradikalismus laut geworden. Sie sollen rechtsextreme Chatnachrichten ausgetauscht haben. Bundesjustizministerin Katarina Barley (SPD) bezeichnete den Verdacht rechtsradikaler Strukturen bei der Polizei als „erschreckend“ und forderte umfassende Aufklärung. (afp)



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