Mord an Luise: Familien verlassen Freudenberg

Weil die mutmaßlichen Täterinnen im Fall der getöteten Zwölfjährigen aus Freudenberg Kinder sind, ist nichts über die Hintergründe des Verbrechens bekannt. In sozialen Medien wird umso wilder spekuliert.
Titelbild
An der Stelle, an der am 15. März 2023 in Freudenberg, die Leiche eines getöteten Schulmädchens gefunden wurde, wurden Blumen und Kerzen aufgestellt.Foto: Ina Fassbender/AFP via Getty Images
Epoch Times17. März 2023

Knapp eine Woche nach dem gewaltsamen Tod der zwölfjährigen Luise aus Freudenberg hat an der Schule der getöteten Zwölfjährigen am Donnerstag erstmals wieder regulärer Unterricht stattgefunden. „Der Unterrichtsbetrieb läuft planmäßig“, sagte ein Sprecher der Bezirksregierung Arnsberg. Es gebe aber keinen Zwang für die Klassen, jetzt den Unterrichtsstoff nach Lehrplan durchzuziehen.

Drei Tage lang hatten sich Schüler und Lehrer nach der Tat Zeit für Gespräche und die Trauerarbeit genommen. Psychologen und Fachleute der Bezirksregierung sind weiter an der Schule im Einsatz, berichtet der WDR.

Polizei und Staatsanwaltschaft gehen gegen „Falschmeldungen“ vor

Währenddessen sehen Polizei und Staatsanwaltschaft sich veranlasst, gegen Falschmeldungen in die Offensive zu gehen.

„Durch das breite Interesse der Öffentlichkeit und die damit verbundene Anteilnahme kommen immer wieder Gerüchte über die mutmaßlichen Hintergründe des Vorfalls auf“, kritisierte die Kreispolizeibehörde Siegen-Wittgenstein in einer Mitteilung.

„Offenkundig gibt es besonders in den sozialen Medien Spekulationen, die sich nicht mit dem aktuellen Stand der Ermittlungen decken.“ Die Ermittlungsbehörden baten ausdrücklich darum, sich daran nicht zu beteiligen „und die Diskussionen über die Hintergründe des Vorfalls, auch zum Schutz der Angehörigen, nicht zu befeuern“.

Zwei Mädchen im Alter von 12 und 13 Jahren hatten gestanden, Luise am 11. März in einem Waldstück an der Grenze von Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen erstochen zu haben. Mit Verweis auf den Persönlichkeitsschutz des Opfers und der minderjährigen mutmaßlichen Täterinnen halten sich die Ermittler mit Informationen zu der Tat sehr zurück.

Die Polizei hat angekündigt, gegen strafrechtlich relevante Posts vorzugehen und bittet die Öffentlichkeit, sich zum Schutz der Angehörigen nicht an Spekulationen zu beteiligen, berichtigt der WDR.

Familien haben Freudenberg verlassen

Hier heißt es auch, dass die Eltern der beiden mutmaßlichen Täterinnen Freudenberg zunächst verlassen haben. Ihr aktueller Aufenthaltsort sei geheim. Wie der Kreis Siegen-Wittgenstein mitteilte, besteht Kontakt zu den Mädchen, allerdings seien sie „außerhalb des häuslichen Umfeldes untergebracht“ worden und werden ihre bisherige Schule nicht besuchen. Im nächsten Schritt würden die Geschehnisse mit den Beteiligten aufgearbeitet.

Sowohl zum Tathergang sowie zum Verhalten davor und danach machten als auch zum Motiv der beiden Mädchen schwiegen die Ermittler, die weiterhin keine konkrete Spur zur Tatwaffe haben. Laut Oberstaatsanwaltschaft geschehe dies „aus Gründen des Jugendschutzes“.

Polizei beobachtet Hass-Postings

Zudem beobachtet die Polizei in den sozialen Netzwerken die Debatten zu dem Fall: „Wir haben ein Monitoring dazu und prüfen laufend, ob strafrechtlich Relevantes gepostet wird“, sagte ein Sprecher der Polizei Siegen-Wittgenstein am Donnerstag. (dpa/er)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion