Präsident der Hochschulrektorenkonferenz: Zentralabitur löst nicht die Bildungsprobleme

"Ehe man ein Zentralabitur realisiert, muss man die Heterogenität der herrschenden Schulsituation in den verschiedenen Bundesländern und Stadtstaaten berücksichtigen: In einigen Regionen sind die Schulklassen diverser als in anderen", sagt der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, Peter-André Alt.
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Ein Zentralabitur löst die Schulprobleme nicht.Foto: iStock
Epoch Times30. Juli 2019

Der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, Peter-André Alt, spricht sich für ein Zentralabitur in Deutschland aus, knüpft dessen Einführung aber an Bedingungen. „Alles, was die Gleichwertigkeit der Standards fördert, ist gut“, sagte er. Alt fügte aber hinzu:

Ehe man ein Zentralabitur realisiert, muss man die Heterogenität der herrschenden Schulsituation in den verschiedenen Bundesländern und Stadtstaaten berücksichtigen: In einigen Regionen sind die Schulklassen diverser als in anderen.“

Peter-André Alt forderte: „Insbesondere Kinder mit Migrationshintergrund oder aus bildungsfernen Milieus benötigen intensivere und individuelle Unterstützung, um in der Schule erfolgreich sein zu können.“

Diese Herausforderung werde durch das Zentralabitur nicht gelöst. „Hier werden mehr und besser qualifizierte Lehrerinnen und Lehrer benötigt“, sagte Alt.

Das Zentralabitur sei daher nur ein Aspekt, wenn es darum gehe, die ineinandergreifenden Bildungsstufen Schule und Hochschule besser abzustimmen.

In Deutschland gibt es seit Wochen eine intensive Debatte über die Frage eines Zentralabiturs. Angestoßen wurde sie von einer Ländervertreterin, Baden-Württembergs Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU). Sie hatte ein zentrales Abitur für ganz Deutschland innerhalb von fünf bis zehn Jahren gefordert.

Unterstützung gab es von Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU), auch die kommissarische SPD-Chefin Manuela Schwesig zeigte sich offen für ein Zentralabitur. Widerstand gibt es unter anderem aus Bayern. (dts)



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