„Premium“ oder „Stallhaltung“: Fleischprodukte werden gekennzeichnet

Deutschlands größte Supermarktketten werden ab Montag, dem 1. April, zu vereinheitlichten Kennzeichen für die Art der Tierhaltung bei verpackten Fleischprodukten übergehen.
Titelbild
Frisch geschlachtete Schweine in einem Kühlhaus: Das «Tierwohllabel» soll bis 2020/2021 in die Supermärkte kommen.Foto: Bernd Thissen/dpa
Epoch Times31. März 2019

Die in der Initiative Tierwohl engagierten Supermarktketten führen am Montag eine einheitliche Kennzeichnung der Tierhaltung ein. Verpackte Fleischprodukte werden schrittweise mit dem System „Haltungsform“ gekennzeichnet, das aus vier farblichen Stufen besteht und sich auf Schwein, Geflügel und Rind bezieht. Je nachdem, wieviel Platz, Beschäftigungsmaterial und Frischluft die Tiere haben, ändert sich die Stufe.

Vergeben werden „Stallhaltung“ (rot), „Stallhaltung Plus“ (blau), „Außenklima“ (orange) und „Premium“ (grün). Beteiligen wollen sich Aldi, Edeka, Kaufland, Lidl, Netto, Penny und Rewe. Sie besitzen zum Teil eigene Kennzeichnungen, die dann vereinheitlicht werden sollen. Hier kommt der Handel dem für das Jahr 2020 von Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) geplanten Kennzeichnungslabel zuvor. Die großen Supermarktketten Edeka, Lidl, Rewe und Aldi teilten bereits mit, dass die Kennzeichnung bereits begonnen wurde und in Zukunft vereinheitlicht wird.

Kritik wird bei der Verbraucherorganisation „Foodwatch“ laut. Die FAZ berichtet auf ihrer Internetpräsenz, dass laut Foodwatch, die Kennzeichnung den Verbrauchern vorgaukele, „sie könnten mit ihrem Einkauf die Zustände in den Ställen maßgeblich verbessern.“ Es gehe vielmehr um formale Haltungsbedingungen, das Wohl der Tiere sei dabei keineswegs gesichert.

Klöckner kritisiert handelseigenes Tierschutzlabel

Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) hat die handelseigenen Herkunftssiegel für Fleisch- und Fleischprodukte der großen Supermarktketten als unzureichend kritisiert. Diese Kennzeichnung sei zwar ein erster Schritt, „aber der Handel hat nur einsortiert, was es schon gibt“, sagte die CDU-Politikerin am Montag im RBB-Inforadio. „Deshalb sind die Kriterien auch etwas übersichtlich. Die beziehen sich nur auf den Stall. Das staatliche Tierwohlkennzeichen, das ich anstrebe, das ist dagegen viel umfassender.“

Für den Verbraucher sei durch die Etiketten des Handels weiter nicht ersichtlich, wie es um das Wohl des Tieres in seiner gesamten Lebenszeit bestellt war, so Klöckner weiter. „Bei der Haltungskennzeichnung des Handels handelt es sich nicht um eine kreative Eigenleistung, sondern um ein Sortiersystem.“ Von Montag an sind Fleisch- und Fleischprodukte in den großen Supermarktketten einheitlich gekennzeichnet. Die Farbpalette reicht von Rot über Blau und Orange bis zur mutmaßlich besten Tierhaltung mit der Farbe Grün. (afp, dts, cs)



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