Pro Asyl fordert Aufnahme von 25.000 Flüchtlingen aus Griechenland und Italien

Pro Asyl hat die Bundesregierung zur Aufnahme von rund 25.000 Flüchtlingen aus Griechenland und Italien aufgefordert. Die Organisation verweist dazu auf EU-Ratsbeschlüsse vom September 2015, die eine Umsiedlung von 160.000 Asylsuchenden innerhalb der EU-Staaten vorsahen.
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Günter Burkhardt ist Geschäftsführer von Pro Asyl.Foto: Christoph Schmidt/Archiv/dpa
Epoch Times1. März 2017

Die Menschenrechtsorganisation Pro Asyl hat die Bundesregierung zur Aufnahme von rund 25.000 Flüchtlingen aus Griechenland und Italien aufgefordert. Die Organisation verwies am Mittwoch in Berlin auf die deutsche Zusage, im Rahmen des sogenannten „Relocation“-Programms zur Lastenverteilung in der EU bis September 2017 insgesamt gut 27.000 Flüchtlinge aus den beiden Ländern nach Deutschland kommen zu lassen. Bislang sei dies nur in etwas über 2000 Fällen erfolgt.

Pro Asyl verwies auf EU-Ratsbeschlüsse vom September 2015, die die Umsiedlung von insgesamt 160.000 Asylsuchenden aus den Haupteinreiseländern Italien und Griechenland in andere EU-Staaten vorsahen.

Für Deutschland betreffe dies 17.200 Menschen aus Griechenland und 10.300 Menschen aus Italien und zwar aus Herkunftsländern, bei denen die durchschnittliche Anerkennungsquote in der EU mindestens 75 Prozent beträgt. Neben Syrien treffe dies auf Burundi, Eritrea, Malediven, Oman, Katar und Jemen zu.

Legale Einreisemöglichkeiten gefordertPro Asyl verlangte legale Einreisemöglichkeiten zudem für Flüchtlinge aus Irak und Afghanistan.

In Deutschland stünden für diese Menschen Zehntausende sofort belegbare Plätze in Flüchtlingsunterkünften zur Verfügung, hieß es in der Erklärung von Pro Asyl weiter. Dort könnten die Menschen untergebracht werden, während sie in Griechenland vielfach in Zelten hausen müssten.

Die Organisation unterstützt Initiativen wie die Osnabrücker Gruppe „50 aus Idomeni“, die demnach rund 50.000 Unterschriften zugunsten einer Aufnahme von mehr Menschen aus Griechenland und Italien gesammelt haben. Diese sollten nun dem Bundesinnenministerium übergeben werden.

Unterstützt werden die Forderungen auch von der Organisation Ärzte ohne Grenzen. „Die Bundesregierung und die anderen EU-Länder müssen zu ihrem Versprechen stehen und zügig Plätze zur Umsiedlung aus Griechenland und Italien zur Verfügung stellen“, hieß es in einer Erklärung in Berlin. Auch Ärzte ohne Grenzen verwies auf teilweise menschenunwürdige Bedingungen für die Unterbringung von Flüchtlingen in Griechenland.

Auf die Einhaltung der „Relocation“-Zusagen drängt auch die EU. Deutschland hatte im November mit der Aufnahme von jeweils 500 Flüchtlingen monatlich aus Griechenland und Italien begonnen. Dies kritisierten Pro Asyl und Ärzte ohne Grenzen als viel zu wenig. (afp)



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