Pro Bahn-Ehrenvorsitzender: Eingriff von Merkel „wäre sicherlich das Falscheste“

Titelbild
Deutsche Bahn.Foto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times1. September 2021

Die Lokführergewerkschaft GDL und die Deutsche Bahn sollen laut dem Ehrenvorsitzenden des Fahrgastverbands Pro Bahn, Karl-Peter Naumann, ihren Tarifkonflikt ohne die Beteiligung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) lösen.

Bei einem solchen Eingriff „würde der gesamte DB-Vorstand ja sein Gesicht verlieren“, sagte er der „Passauer Neuen Presse“ (Mittwoch). Der Kanzlerkandidat der Linken, Dietmar Bartsch, hatte die Kanzlerin am Dienstag aufgefordert, „den Lokführerstreik zu beenden“.

Der Pro Bahn-Ehrenvorsitzende zeigte sich generell kritisch gegenüber einer politischen Einmischung in den Tarifkonflikt. „Wenn die Kanzlerin wirklich etwas tun wollte, könnte sie sich mit den Beteiligten zum Kaffee treffen, damit die Verhandlungen wieder in Gang kommen“, sagte Naumann weiter.

Ein direkter Eingriff „wäre sicherlich das Falscheste, was man tun kann“. Die Tariffreiheit der beiden Parteien sei „ein hohes Gut“.

Die Auseinandersetzung ist vielschichtig

Naumann appellierte jedoch an Bahn und GDL, wieder an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Beiden Tarifparteien müsse bewusst sein, „dass sich keiner zu 100 Prozent durchsetzen wird“. Eine Verweigerungshaltung sei jedoch nicht vertretbar.

Aus Sicht der Fahrgäste sei die aktuelle Situation ein „Unding“, Fahrgäste würden dadurch „in Geiselhaft genommen“, sagte Naumann weiter. Die Auseinandersetzung zwischen Bahn und GDL sei „vielschichtig“: So gehe es nicht nur um Löhne und Betriebsrenten, „sondern zugleich um einen Wettbewerb unter zwei Gewerkschaften und einen Streit um eine neue Bahnreform“.

Einen erneuten Schlichtungsversuch hielt Naumann indes für wenig erfolgversprechend. Nötig sei ein „Moderator, der es schafft, die beiden Seiten auf den Boden der Tatsachen zurückzuführen“. Es müsse gelingen, die Kommunikationsblockade zwischen den Tarifparteien aufzulösen, diese sei „wohl das größte Problem“, sagte Naumann weiter.

GDL lehnt Schlichtungsversuch ab

Auch die GDL lehnte einen erneuten Schlichtungsversuch ab. „Die Bahn versucht nur Zeit zu gewinnen und mit Scheinangeboten die Öffentlichkeit und die Medienvertreter zu irritieren“, sagte der GDL-Vorsitzende Claus Weselsky der „Augsburger Allgemeinen“ (Mittwochsausgabe).

Am Montag hatte die GDL den dritten und bislang längsten Streik im Tarifstreit mit der Bahn angekündigt. Die Arbeitskampfmaßnahmen sollen am Mittwoch um 17.00 Uhr im Güterverkehr und am Donnerstag um 02.00 Uhr morgens im Personenverkehr beginnen. Enden sollen die Streiks am Dienstag kommender Woche um 02.00 Uhr früh. (afp)



Unsere Buchempfehlung

Wirtschaftskrisen können geschaffen und genutzt werden, um Aufstände und Revolutionen zu fördern. Sozialistische Bewegungen werden in Krisenzeiten leicht als „Retter“ angesehen.

Die Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre war der kritische Augenblick, in dem Europa und die Vereinigten Staaten den Weg zu „Big Government“ (ein übermäßig großer Verwaltungsapparat) und dem heutzutage weit verbreiteten Interventionismus einschlugen. Die Finanzkrise im Jahr 2008 wirkte sich ebenfalls günstig für die Ausweitung einer linksgerichteten Politik aus.

Sozialistische Ideen gelten leicht als „Rettungsweg“ aus der Krise, wenn Politiker verzweifelt nach Lösungen suchen. Doch dies bedeutet, einen Pakt mit dem Teufel zu schließen.

Genau darum geht es im 9. Kapitel des Buches „Wie der Teufel die Welt beherrscht“, es trägt den Titel: „Die kommunistische Wohlstandsfalle“. Hier mehr zum Buch.

Jetzt bestellen - Das dreibändige Buch ist sofort erhältlich zum Sonderpreis von 50,50 Euro im Epoch Times Online Shop

Das dreibändige Buch „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ untersucht auf insgesamt 1008 Seiten historische Trends und die Entwicklung von Jahrhunderten aus einer neuen Perspektive. Es analysiert, wie der Teufel unsere Welt in verschiedenen Masken und mit raffinierten Mitteln besetzt und manipuliert hat.

Gebundenes Buch: Alle 3 Bände für 50,50 Euro (kostenloser Versand innerhalb Deutschlands); Hörbuch und E-Book: 43,- Euro.

Weitere Bestellmöglichkeiten: Bei Amazon oder direkt beim Verlag der Epoch Times – Tel.: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]

Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion