Protest gegen „Foto-Flatrate“

Fotografen demonstrierten gegen neue Produktionsverträge des Jahreszeiten Verlages
Titelbild
(Wen Jiang/The Epoch Times)
Von 7. Juli 2009

Rund 50 Fotografen der Fotojournalistenvereinigung FreeLens versammelten sich vergangene Woche vor dem Hamburger Jahreszeiten Verlag um gegen die neuen Verträge zu protestieren. Zum ersten G-Day verteilten sie in einer zweieinhalbstündigen Aktion gratis Fotos vor dem Verlagshaus. Der Jahreszeiten Verlag hatte vor rund drei Monaten neue Produktionsverträge präsentiert, die für die Fotografen massive finanzielle Einbußen bedeuten.

„Da bestimmen wir doch lieber selber, wann und an wen wir welche Fotos verschenken – heute zum Beispiel an Sie“, hieß es daher auch auf den rückseitigen Labeln der verteilten Gratis-Fotos. Auch die Redakteure und Mitarbeiter des Verlages, die morgens zur Arbeit kamen, erhielten kostenlose Fotos.

Der Jahreszeiten Verlag, der nach Vermutung der Fotografen schon Tage vor der Aktion bei der Polizei nachgefragt hatte, wann eine Demonstration angemeldet sei, war präpariert. In den vorbereiteten Flugblättern begrüßte die Verlagsleitung das Engagement der demonstrierenden Fotografen vor der Tür.

Mit Zeitschriften wie „Für Sie“, „Petra“, „Selber machen“, „Merian“, „Der Feinschmecker“ sowie „Architektur und Wohnen“ gehört der Jahreszeiten Verlag zur Ganske Verlagsgruppe.  Mit den neuen Produktionsverträgen soll die Verwendung der Fotos künftig nicht nur für den Jahreszeiten Verlag sondern ohne weitere Honorarzahlung uneingeschränkt in der gesamten Ganske – Verlagsgruppe möglich sein. Zur Ganske – Verlagsgruppe gehören auch Verlage wie Hoffmann und Campe oder Travelhouse Media.

Die Fotografen sehen deshalb in den neuen Produktionsverträgen eine Flatrate für Fotos – der Verlag brauche die Fotografen künftig nur für einmal bezahlen, könne die Fotos aber in verschiedenen Ausgaben ewig nutzen. Der Verlag seinerseits erklärte, er vermarkte das Copyright wie jede andere Fotoagentur, und verwies „auf Veränderungen im Bildmarkt mit denen die Marktteilnehmer lernen müssten umzugehen“.

Erschienen in The Epoch Times Deutschland Nr. 25/09

(Wen Jiang/The Epoch Times)
(Wen Jiang/The Epoch Times)


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