Mutmaßlicher IS-Dschihadist in Düsseldorf vor Gericht: Anschläge in Deutschland geplant?

Eine Gruppe tadschikischer radikalen Islamisten wollte Anschläge in Deutschland begehen. Ravsan B., einer der Zellenführer steht in Düsseldorf vor Gericht.
Titelbild
Gerichtsgebäude des Oberlandesgerichts in Düsseldorf.Foto: Lukas Schulze/Getty Images
Epoch Times22. September 2020

Vor dem Oberlandesgericht in Düsseldorf hat am Dienstag (22. September) der Prozess gegen einen mutmaßlichen radikalen Islamisten aus Tadschikistan begonnen. Zum Prozessauftakt verlas die Bundesanwaltschaft die Anklage gegen Ravsan B., wie ein Gerichtssprecher sagte.

B. wird unter anderem zur Last gelegt, mit weiteren Mitgliedern einer als terroristisch eingestuften Zelle Anschläge im Namen der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) in Deutschland geplant zu haben.

Neben der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat muss sich B. auch wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz und Terrorismusfinanzierung verantworten. Gemeinsam mit weiteren Beschuldigten aus Tadschikistan soll er spätestens im Januar 2019 eine IS-Zelle gegründet haben.

Laut Anklageschrift wollte die Gruppe um B. den bewaffneten Kampf des IS sowohl mit Taten als auch finanziell unterstützen.

Zelle hatte Kontakt zu IS-Führungsmitgliedern in Syrien und Afghanistan

Demnach stand die Zelle seit Januar 2019 mit einem IS-Führungsmitglied in Syrien in Kontakt. Der ranghohe Dschihadistenführer soll die Angeklagten angewiesen haben, in Deutschland einen bewaffneten Kampf gegen „Ungläubige“ zu führen.

Auch von einem IS-Anführer in Afghanistan soll die Zelle Anweisungen erhalten haben. B. soll zudem Anleitungen zum Bau von Sprengstoffen und Zündern besessen haben.

Für die Finanzierung der Anschläge habe die Zelle zunächst einen mit 40.000 US-Dollar dotierten Mordauftrag in Albanien angenommen. Dafür soll B. mit einem weiteren Islamisten über Österreich nach Albanien gereist sein, wo sich die beiden eine Schusswaffe mit Schalldämpfer beschafft hätten.

Da sie die Zielperson offenbar nicht zweifelsfrei identifizieren konnten, reisten die Islamisten laut Anklageschrift wieder ab.

Zudem soll die Gruppe um B. die Ermordung eines in Deutschland lebenden Manns geplant haben, der sich kritisch über den Islam äußerte. Fotos des Ermordeten sollten im Nachhinein zu Propagandazwecken veröffentlicht werden.

Bevor die Zelle ihren Plan umsetzen konnte, wurden B. und ein weiteres Mitglied im März 2019 festgenommen. Für den Prozess sind zunächst 40 Verhandlungstage angesetzt. (afp)



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