Parteianträge abgelehnt: SPD-Mitglieder fürchten zu hohen Migrantenanteil im Ortsverband Hagen

Ein türkischstämmiges SPD-Mitglied wirft dem Hagener SPD-Ortsverband Rassismus im Zusammenhang mit der Ablehnung von 55 Aufnahmeanträgen zur SPD-Mitgliedschaft vor. Der Hagener SPD-Geschäftsführer weist den Vorwurf zurück und spricht von "Auffälligkeiten" und Schutz vor "Unterwanderung".
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SPD-Parteizentrale SymbolFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times28. Juli 2018

In Hagen hat der SPD-Ortsverband 55 Parteianträge zeitgleich abgelehnt, bestätigt der dortige SPD-Geschäftsführer Claus Homm am Donnerstag dem „WDR“.

Er begründete dies mit „Auffälligkeiten“ und „Ungereimtheiten“, die es in den Aufnahmeanträgen gebe bis hin zu möglichen Unterschriftenfälschungen. Gegenüber dem WDR spricht er außerdem davon, dass sich die Partei vor „Unterwanderung“ schützen müsse.

Wenn dieser Verdacht bestünde, würden bestimmte Bewerber abgelehnt werden, so Homm gegenüber dem WDR.

Großteil der abgelehnten Bewerber hätten einen Migrationshintergrund

Der WDR berichtet auch, dass die meisten abgelehnten Bewerber einen Migrationshintergrund besäßen. Ein türkischstämmiges Parteimitglied soll sie ermuntert haben, parteipolitisch aktiv zu werden. Denn er möchte in Hagen-Wehringhausen, wo viele der Bewerber wohnen – ein Stadtteil, der immer wieder durch Kriminalität und Verschmutzung Schlagzeilen machte – auf politischem Wege etwas ändern.

Seid Jahren sei er daher schon auf der Suche nach Verbündeten, erklärt das SPD-Mitglied dem WDR telefonisch, da er gerade in der Türkei sei. Er könne sich die Ablehnung der Aufnahmeanträge nur damit erklären, dass die altgedienten SPD-Mitglieder einen zu hohen Migrantenanteil im Ortsverband fürchten.

Für den türkischstämmigen Anwerber, der seit 1986 in Hagen lebt, grenzt das an Rassismus. Geschäftsführer Claus Homm weist den Vorwurf zurück und spricht von Schutz vor „Unterwanderung“, vor der man die Partei schützen müsse.

Die abgelehnten Bewerber können noch Einspruch gegen die Ablehnung einreichen, wovon laut Homm erst wenige Gebrauch gemacht haben. Erst nach dem Ablauf der Einspruchsfrist, Mitte August 2018, will der Ortsverband dann auch seine Ablehnungsbescheide begründen. (er)



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