Reutlinger Macheten-Mord: Polnische Regierung will Erklärung von Deutschland

Polens Regierung verlangt seit gestern von Deutschland eine Erklärung für die Ereignisse der vergangenen Tage. Am Sonntag war in Reutlingen eine 45-jährige Polin von einem 21-jährigen Syrer auf offener Straße niedergemetzelt worden. Ein polnisches Medium widerspricht mittlerweile der in Deutschland verbreiteten Darstellung.
Titelbild
Polizist vor dem Imbiss in Reutlingen, wo sich das Blutbad abgespielt haben soll.Foto: THOMAS KIENZLE/AFP/Getty Images
Epoch Times27. Juli 2016

Die polnische Ministerpräsidentin Beata Szydlo hat von der Bundesregierung eine „Erklärung“ zu den jüngsten Gewalttaten und der Sicherheit in Deutschland gefordert. „Seit mehreren Wochen hören wir täglich von Terrorangriffen. Diese jüngsten Ereignisse haben auch polnische Bürger getroffen“, sagte Szydlo am Dienstag mit Bezug zur Bluttat von Reutlingen.

„Der polnische Staat hat die Verpflichtung, eine Erklärung zu verlangen für die Ereignisse, eine ehrliche Information, weil sich das alles auf der anderen Seite unserer Grenze abspielt“, so Szydlo vor Journalisten. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten berichteten.

Polnisches Medium: Sie waren kein Paar, er hat sie gestalkt

Über die Bluttat von Reutlingen zirkulierten in Medien verschiedene Versionen. Die häufigste lautet, dass es sich um eine Beziehungstat gehandelt habe. Der Mörder und sein Opfer seien ein Paar gewesen und hätten gemeinsam in einem Imbiss gearbeitet. Es sei zum Streit gekommen. (Von Zusammenarbeit sprach auch ein Mann vor laufender Kamera, siehe Link unten.)

Auf dem polnischen Portal Fakt24.pl erschien gestern ein Bericht, der ein anderes Bild der Situation zeichnet:

Die Polin Jolanta K. sei NICHT mit ihrem Mörder liiert gewesen, sie habe einen anderen Freund gehabt. Der Syrer sei lediglich Gast des Imbisses gewesen, in dem sie arbeitete, so das Medium. Der Arbeitslose habe in dem Lokal seine Landsleute getroffen.

Fakt24 berichtete weiter: Der 21-jährige habe das Lokal häufiger besucht und die 45-jährige belästigt, weshalb er von Mitarbeitern mehrmals vor die Tür gesetzt worden sei. Schließlich habe er Hausverbot erhalten. Die Attacke auf die Frau erfolgte, nachdem er sich durch den Hintereingang hineingeschlichen hatte. Sie floh auf die Straße, wo sie von ihm getötet wurde. Jolanta K. hinterlasse vier Kinder, von denen das jüngste erst acht Jahre alt war. Am Tag der Tat sei sie gerade von einem Besuch bei ihrer Familie in Polen zurückgekommen gewesen.

Der Täter lief nach der Attacke messerschwingend noch weiter durch Reutlingen und in andere Lokale, bis ihn ein geistesgegenwärtiger Autofahrer umfuhr. Er verletzte fünf weitere Menschen.

Siehe auch:

Nett und gewalttätig – Macheten-Mann erschlägt schwangere Freundin



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