Rückführung des Tatverdächtigen im Mordfall Susanna: Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Freiheitsberaubung

Es sind mehrere Strafanzeigen gegen den Chef der Bundespolizei, Dieter Romann wegen der Rückführung des Irakers Ali B. nach Deutschland eingegangen.
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Der irakische Staatsbürger Ali Bashar (20) gilt im Mordfall Susanna Maria Feldmann (14) als Tatverdächtiger.Foto: Polizei Wiesbaden
Epoch Times27. September 2018

Im Fall des nach der Tötung der 14-jährigen Susanna aus dem Irak zurückgeholten Tatverdächtigen ermittelt die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main gegen den Chef der Bundespolizei, Dieter Romann, wegen des Vorwurfs der Freiheitsberaubung. Es seien mehrere Strafanzeigen gegen Romann wegen der Rückführung des Irakers Ali B. nach Deutschland eingegangen, sagte eine Sprecherin der Behörde am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. Sie bestätigte damit einen Bericht des Südwestrundfunks (SWR).

Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft Potsdam in dem Fall ermittelt, das Verfahren aber an Frankfurt abgegeben. Grund dafür war, dass sich die Behörde für nicht zuständig erklärte. Nach SWR-Recherchen hatte auch die Staatsanwaltschaft Wiesbaden ermittelt, den Fall aber aus dem gleichen Grund abgegeben. Für eine Stellungnahme war die Staatsanwaltschaft Wiesbaden nicht zu erreichen.

Romann war im Juni zusammen mit mehreren Beamten in den Irak geflogen, um den flüchtigen B. zurück nach Deutschland zu holen, den kurdische Sicherheitskräfte dort bereits festgenommen hatten. B. soll die 14-jährige Susanna aus Mainz knapp zwei Wochen zuvor getötet haben.

Ihre Leiche wurde einige Tage nach ihrem Verschwinden in Wiesbaden gefunden. B. gilt als tatverdächtig und setzte sich mit seiner Familie in den Irak ab. Den Ermittlern in Deutschland gestand B. die Tötung, aber nicht die Vergewaltigung, wie die Polizei damals mitteilte.

„Ich darf versichern, dass der Präsident des Bundespolizeipräsidiums niemanden der Freiheit beraubt hat“, teilte ein Sprecher der Bundespolizei am Donnerstag mit. Ali B. sei aus dem Irak abgeschoben worden. Bundespolizisten hätten während des Flugs lediglich ihre Sicherungsaufgaben wahrgenommen. (afp)



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