Ist die Pflegeversicherung unterfinanziert?

Die Rücklagen der Pflegeversicherung schrumpfen immer weiter zusammen.
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Die oft am Limit arbeitenden Pflegekräfte sollen Verstärkung und Entlastung bekommen. Doch wie soll das finanziert werden?Foto: Oliver Berg/Archiv/dpa
Epoch Times28. Februar 2019

Die Rücklagen der gesetzlichen Pflegeversicherung sind im vergangenen Jahr drastisch geschrumpft. Die Pflegekassen schlossen das Jahr 2018 mit einem Mittelbestand von rund 3,37 Milliarden Euro ab, wie aus der Antwort des Bundesgesundheitsministeriums auf eine Linken-Anfrage hervorgeht, die AFP am Donnerstag vorlag. Dies entspreche 1,02 Monatsausgaben. Ende 2017 hatte die Reserve noch rund 6,9 Milliarden Euro betragen, 2016 waren es gut 9,3 Milliarden Euro.

Über die Anfrage hatte zuerst das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) berichtet. Der Beitragssatz zur Pflegeversicherung war zu Jahresbeginn um 0,5 Prozentpunkte auf 3,05 Prozent (3,30 Prozent für Kinderlose) gestiegen. Das soll den Pflegekassen jährliche Mehreinnahmen von 7,6 Milliarden Euro einbringen und nach dem Willen des Gesundheitsministeriums sicherstellen, dass der Beitrag möglichst bis 2022 stabil bleiben kann.

Die Linken-Bundestagsabgeordnete Sabine Zimmermann sagte dem RND, die Pflege in Deutschland sei unterfinanziert. „Dies zeigt sich in hohen Eigenanteilen der Versicherten, da von vorneherein nur ein Teil der Kosten übernommen wird“, so Zimmermann. „Viele Menschen können dies nicht bezahlen und müssen Hilfe zur Pflege beantragen.“

Für die private Pflegepflichtversicherung lagen noch keine Angaben zu 2018 vor, wie das Ministerium in der Antwort weiter schrieb. Ende 2017 betrug die Höhe der Alterungsrückstellungen demnach rund 34,5 Milliarden Euro. (afp)

 



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